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Sport: Auf Augenhöhe

Schalke bleibt durch das 2:0 an den Bayern dran und stürzt Bochum in immer schlimmere Nöte

Denk ich an Schalke, wird das Geschehen auf anderen Fußballplätzen für anderthalb Stunden unwichtig: Diese Sichtweise hatte Peter Neururer den Fußballprofis des VfL vor dem Anpfiff verordnet. Er untersagte seinem Personal, während des Heimspiels gegen den Reviernachbarn an die Spiele abstiegsgefährdeter Mitbewerber oder gar an die Tabelle zu denken. Die Tabelle werde für Bochum „erst nach dem Schlusspfiff wieder interessant“. Dann sei es wieder erlaubt, auf die Ergebnisse anderer Abstiegskandidaten wie Mainz, Mönchengladbach oder Nürnberg zu gucken. Doch wo die Bochumer nach dem 0:2 am späten Nachmittag auch hinschauten: Alles sah noch viel schlimmer aus als vorher. Mainz und Mönchengladbach haben ihren Abstand zum Tabellensechzehnten auf sieben beziehungsweise neun Punkte vergrößert. Nürnberg, derzeit fünf Punkte vor Bochum, spielt erst heute daheim gegen Dortmund.

Während der VfL der Zweiten Liga noch näher gerückt ist, bleiben die Schalker im Kampf um die Meisterschaft punktgleich mit Spitzenreiter Bayern München. „Ich bin sehr zufrieden, das war ein souveräner Auftritt, es hätte auch höher ausgehen können“, sagte Ralf Rangnick, der Trainer des Tabellenzweiten, der die Münchner am kommenden Sonntag zum Heimspiel empfängt. Der Münchner Sieg über Bremen störte Rangnick offenbar nicht. „Da wir unser Spiel gewonnen haben, ist jedes Ergebnis auf den anderen Plätzen ein gutes Resultat für uns.“ Neururer gab zu, dass seine Mannschaft „nicht den Hauch einer Chance“ gehabt habe. Dennoch werde er nicht aufgeben. „Wir versuchen alles, unser Ziel noch zu erreichen, auch wenn es in weitere Ferne gerückt ist.“

Der flotte Start des Spiels versprach mehr, als die Spieler zunächst zu halten vermochten. Kurz nach dem Anstoß hatte der Schalker Lewan Kobiaschwili einen Warnschuss abgegeben. Der Bochumer Torhüter Rein van Duijnhoven meldete sich jedoch mit einer starken Abwehraktion an seinem Arbeitsplatz zurück. Nach einer Verletzung stand der Niederländer zum ersten Mal seit dem 11. Dezember wieder im Tor des VfL.

Den Schalkern genügte es fürs Erste, das Geschehen zu kontrollieren. Nach knapp einer halben Stunde wurden sie zielstrebiger in ihren Angriffen. Zunächst scheiterte Ailton, der Mike Hanke aus der Startelf verdrängt hatte, aus zwölf Metern an van Duijnhoven. In der 30. Minute aber mischte der brasilianische Torjäger Wucht und Präzision so wirkungsvoll, dass van Duijnhoven die Schalker Führung nicht mehr verhindern konnte.

Nach dem Rückstand ergaben die Bochumer sich ohne große Gegenwehr. „Gegen Schalke kann man verlieren, aber man darf nicht so auftreten wie wir in der zweiten Halbzeit“, sagte Mittelfeldspieler Misimovic. Die Schalker spulten ihr Pensum souverän, zeitweise fast zu lässig ab. Spätestens nach Lincolns Tor zum 2:0 (77.) konnten sie sich ihrer Sache sicher sein, zumal es den Bochumern an Mut und an Klasse fehlte. Der eingewechselte Hanke verpasste die Chance, den Vorsprung auszubauen: Sein Kopfball prallte gegen die Latte.

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