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Rückkehr mit Hindernissen. Sind rechtliche Details geklärt, sitzt Christian Ahlmann bald wieder im deutschen Sattel. Foto: dpa

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Sport: Auf dem Sprung zurück Christian Ahlmann steht nach seiner Dopingsperre vor dem Comeback im Nationalteam

Berlin - Es ist eine Rückkehr auf Raten, ein halbes Comeback: Denn eigentlich darf Springreiter Christian Ahlmann offiziell noch nicht für die deutsche Nationalmannschaft antreten. Zweieinhalb Jahre nach dem Dopingfall bei den Olympischen Spielen in Peking ist seine nationale Sperre zwar abgelaufen – aber die neue Athletenvereinbarung hat der Reiter noch nicht unterschrieben.

Berlin - Es ist eine Rückkehr auf Raten, ein halbes Comeback: Denn eigentlich darf Springreiter Christian Ahlmann offiziell noch nicht für die deutsche Nationalmannschaft antreten. Zweieinhalb Jahre nach dem Dopingfall bei den Olympischen Spielen in Peking ist seine nationale Sperre zwar abgelaufen – aber die neue Athletenvereinbarung hat der Reiter noch nicht unterschrieben. Trotzdem sitzt er an diesem Wochenende bei der Team Trophy in Bremen erstmals wieder für Deutschland im Sattel – inoffiziell.

„Das Turnier ist kein Nationenpreis, sondern nur ein Mannschaftsspringen“, sagt Bundestrainer Otto Becker. Er zumindest hofft, dass Ahlmann so schnell wie möglich wieder Mitglied der Nationalmannschaft wird. „Ich halte mich aus dem Politischen raus, ich bin Trainer und kein Richter“, sagt Becker. „Aber wenn Christian sportlich gut ist, möchte ich ihn auch nominieren.“ Er habe seine Strafe erhalten, jeder solle eine zweite Chance bekommen.

Der zweiten Chance steht auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nicht im Weg. „Christian Ahlmann hat eine internationale Sperre bekommen, die ist vorbei. Auch seine nationale Sperre ist abgelaufen. Er ist damit vollkommen rehabilitiert“, meint Sprecher Dennis Peiler. Für ihn würden nun die gleichen Bedingungen gelten wie für alle anderen Reiter des Bundeskaders auch. „Das gilt natürlich auch für die Unterzeichnung der entsprechenden Athletenvereinbarungen.“

Darin verpflichten sich die Reiter unter anderem, nicht zu dopen. Auch die Verfahren nach positiven Kontrollen sind in dem Dokument geregelt. Ahlmanns Vereinbarung liegt der FN noch nicht vor – er lässt sie von seinen Anwälten prüfen und begründet das so: „Ich habe nach Olympia schlechte Erfahrungen gemacht und will nicht wieder in eine solche Situation kommen.“ Wenn die Vereinbarung rechtlich in Ordnung sei, unterschreibe er gern. „Natürlich ist es mein Ziel, wieder für die Nationalmannschaft zu starten“, sagte Ahlmann dem Tagesspiegel.

Bei seinem Pferd Cöster, mittlerweile in Rente, wurde 2008 in Hongkong der verbotene Stoff Capsaicin gefunden. Das Sportgericht des Weltverbands für Pferdesport verurteilte Ahlmann wegen verbotener Medikation zu vier Monaten Sperre. Der deutsche Verband legte Berufung ein und hatte Erfolg: Die Sperre wurde auf acht Monate erhöht, der Fall als Doping bewertet. Die FN verhängte zusätzlich noch die Zwei-Jahres-Sperre für die Nationalmannschaft. Auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London darf Ahlmann nicht antreten.

Trotzdem kämpfte er sich in den vergangenen Monaten langsam zurück an die Weltspitze – denn außerhalb der Nationalmannschaft darf Ahlmann schon wieder reiten. Er gewann bereits zwei Stationen der Weltcup-Saison, liegt auf Rang zehn der Gesamtwertung.

„Ich habe immer gesagt, dass er sportlich dazugehört“, sagt Bundestrainer Becker. Ahlmann selbst ist auch zuversichtlich: „Wenn ich wieder richtig fit bin, bin ich bereit für die Nationalmannschaft“, sagt er. „Ich freue mich darauf.“

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