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Sport: Auf direktem Weg

Der EHC Eisbären besiegt Augsburg im dritten Spiel 2:1 und kann morgen das Play-off-Halbfinale erreichen

Berlin – Olaf Kölzig hatte seine Mitspieler gewarnt. Zu leichten Mutes sollten sie bei den Eisbären das dritte Play-off- Spiel gegen die Augsburger Panther nicht angehen – trotz der zwei Berliner Siege in den ersten beiden Partien der nach dem Modus „Best of seven“ gespielten Viertelfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Kölzig, der gestern wegen leichter Blessuren am Knie pausieren musste, lag mit seiner Warnung gar nicht so falsch. Der dritte Teil der Auseinandersetzung mit den Schwaben gestaltete sich für die Eisbären im Sportforum tatsächlich unerwartet schwer. Erst elf Minuten vor Spielende gelang Florian Keller das Siegtor zum 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)-Endstand. Nach dem trotz großer Mühe verdienten Erfolg können die Berliner am Donnerstag in Augsburg mit einem Sieg in Spiel vier die Serie für sich entscheiden und als erstes Team ins Halbfinale einziehen.

Das Kölzig nicht mitwirken konnte, schockte Berlins Trainer Pierre Pagé vor der Partie nicht sonderlich. „Schließlich müssen bei uns die Spieler und nicht der Torwart die Tore schießen.“ Möglichkeiten zum Erzielen von Treffern sollte sein Personal gegen die Panther, die in den ersten beiden Partien von den Eisbären fast durchweg in die Defensive gedrängt wurden, im gestrigen Spiel dann auch reichlich haben. Allerdings gingen die Eisbären wieder einmal recht halbherzig mit ihren Chancen um. Allen voran der ansonsten sehr aktive Erik Cole. Aber auch das ist in der Serie gegen Augsburg nichts Neues. Den Rat von Pagé, gegen Augsburgs Torwart Jean-Francois Labbe „häufiger die Abpraller zu erwischen, um dann im Nachschuss zu treffen“, hatten die Eisbären anscheinend überhört. Nachschüsse gab es kaum.

Dennoch lagen die Berliner schon nach sieben Minuten in Führung. Stefan Ustorf hatte nach einem Konter Augsburgs Keeper Labbe mit einem Schuss durch die Schoner bezwungen. Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung im Sportforum noch annehmbar, danach aber sollte es auf den Tribünen ruhiger werden. Das von beiden Teams weitestgehend ohne großen Körpereinsatz geführte Spiel war kaum mitreißend, den Play-offs angemessene Atmosphäre kam in den ersten beiden Dritteln zu selten auf. Vor allem nicht bei den Berliner Fans, nach dem Arvids Rekis nach 18 Spielminuten auch noch den für Kölzig spielenden Berliner Torhüter Oliver Jonas mit einem Distanzschuss überwunden hatte.

Nachdem das triste und torlose zweite Drittel endlich vorbei war, wurden die Eisbären und damit auch ihre Anhänger im Schlussabschnitt doch etwas munterer. Keller schoss das erlösende 2:1 und der Großteil der 5000 Zuschauer im Sportforum feierte zurecht den dritten Erfolg im dritten Spiel gegen Augsburg.

Zum morgen stattfindenden vierten Spiel in Augsburg wird Kölzig wieder mitreisen. Laut Pagé wird der Torwart aber erst im übernächsten Spiel wieder zum Einsatz kommen. Das sollte für ihn nach den drei Siegen des EHC nicht am Sonnabend – für diesen Tag ist Partie fünf der Serie gegen Augsburg angesetzt – sondern erst Freitag kommender Woche stattfinden. Dann starten die Halbfinalserien. Die Eisbären sind auf direktem Weg dahin. Aber auch morgen dürfen sie die Panther nicht unterschätzen.

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