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Sport: Auf großer Fahrt

Im japanischen Suzuka fanden schon viele dramatische Formel-1-Rennen statt – nun soll ein weiteres dazukommen

Suzuka. Entscheidungen in der Formel-1-WM haben in Suzuka bereits Tradition. Neunmal in den vergangenen 15 Jahren fiel in Japan die Titelentscheidung – wie auch 2003 wieder.

1987: Schon vor dem Rennen war alles klar: Nigel Mansell hatte sich bei einem Trainingsunfall am Rücken verletzt und konnte nicht starten. Sein Williams-Teamkollege Nelson Piquet war damit Weltmeister, zum dritten Mal in seiner Karriere.

1988: Ayrton Senna gewann seinen ersten WM-Titel mit einem harterkämpften Sieg über seinen McLaren-Teamkollegen Alain Prost. Senna war am Start der Motor abgestorben, nur dank der abschüssigen Start-Ziel-Geraden brachte er das Auto wieder in Gang. Als 14. begann Senna die Aufholjagd und überholte Prost nach 27 Runden. Bei der Pressekonferenz zeigte der bis dahin als eiskalt geltende Brasilianer erstmals öffentlich Gefühle: Er weinte hemmungslos.

1989: Suzuka wurde zum Schauplatz der ersten von zwei berühmt gewordenen Kollisionen zwischen Prost und Senna: Der Franzose Prost wusste: „Wenn wir beide abfliegen, bin ich Weltmeister." Als ihn Senna sieben Runden vor Schluss in der Schikane überholen wollte, provozierte Prost einen Crash. Er lenkte 20 Meter früher ein als normal, wie TV-Aufnahmen bewiesen. Senna konnte zwar weiterfahren und gewann auch. Doch dann wurde der Brasilianer auf Druck des damaligen französischen Fia-Präsidenten Jean-Marie Balestre wegen Anschiebens und Abkürzens durch den Notausgang der Schikane disqualifiziert. Prost war Weltmeister.

1990: Diesmal wusste Senna: „Wenn wir kollidieren, bin ich Champion." Wieder auf Druck von Balestre hatte er als Trainingsschnellster nicht den besseren Startplatz bekommen. Nachdem Prost prompt am Start die Führung übernommen hatte, hielt Senna in der ersten Kurve dagegen und nahm den Unfall billigend in Kauf. Beide Piloten mussten das Rennen beenden. Senna war Weltmeister.

1991: Das Titelduell entschied sich zwischen Senna und Nigel Mansell. Der Engländer landete schon nach zehn Runden, auf der Jagd nach Senna, neben der Strecke. Senna war zum dritten Mal Weltmeister. Er verschenkte in der letzten Runde auf Anweisung von McLaren-Chef Ron Dennis den Sieg an seinen Teamkollegen Gerhard Berger.

1996: Der Engländer Damon Hill holte sich mit einem souveränen Sieg den Titel vor seinem Williams-Teamkollegen Jacques Villeneuve. Der Kanadier war Vierter nach dem Start und fiel nach 37 Runden wegen eines weggebrochenen Rades aus.

1998: Mika Häkkinen war mit vier Punkten Vorsprung auf Michael Schumacher zum Finale gekommen. Mit seinem ersten Grand- Prix-Sieg gewann der Finne auch zum ersten Mal die Weltmeisterschaft.

1999: Diesmal war die Ausgangsposition genau umgekehrt, nur der Gegner war ein anderer. Häkkinen hatte vor dem entscheidenden Rennen vier Punkte Rückstand auf seinen Ferrari-Rivalen Eddie Irvine. Doch der Finne konnte sich nach einem Sieg erneut als Champion feiern lassen.

2000: In diesem Jahr fiel die vorerst letzte Entscheidung in Suzuka. Mika Häkkinen hatte acht Punkte Rückstand auf Schumacher. Er hätte in Japan gewinnen müssen, um bis zum Finale in Malaysia im Titelrennen zu bleiben. Doch Schumacher siegte vor dem Finnen. Schumacher war Weltmeister – erstmals im Ferrari.

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