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Sport: Auf schnellen Schlittschuhen

Kanadas Eishockey lebt von Heatleys Toren

Québec - Der Eishockey-Weltmeister wird erst am Sonntag in Québec ermittelt. Doch der Torschützenkönig der WM dürfte mit dem Kanadier Dany Heatley bereits jetzt feststehen. Heatley hätte theoretisch auch für Deutschland spielen können. Er wurde im Januar 1981 als Sohn eines kanadischen Eishockey-Gastarbeiters und einer deutschen Mutter in Freiburg geboren. Doch während der Klub aus dem Breisgau vor Jahren nur ein kurzes Gastspiel in der DEL gab, gehört Heatley inzwischen zu den Stars der nordamerikanischen Profiliga NHL und wird wohl wie schon 2004 in Prag erneut bester WM-Torjäger.

Damals lag die schwärzeste Zeit seines Lebens gerade hinter dem jetzt 27-Jährigen, der bei den Ottawa Senators Teamkollege des Münchner Verteidigers Christoph Schubert ist. Sieben Monate vor der WM hatte Heatley, der damals in Atlanta spielte, mit seinem Ferrari einen schweren Unfall verursacht. Während der Stürmer schwer verletzt davonkam, verstarb sein Teamkamerad Dan Snyder.

Heatley spielte bald wieder Eishockey. Und das sehr erfolgreich. Mit zehn Toren bis zum Halbfinale - das sind bereits zwei mehr als 2004 - schraubte er seine Quote bei Weltmeisterschaften auf 30 Treffer. In der NHL-Vorrunde brachte er es für Ottawa auf 41 Tore und 41 Vorlagen, dennoch flogen die Senators sofort aus den Play-offs. „Jeder sagt, wir hatten ein schlechtes Jahr, aber so schlecht war es eigentlich nicht“, sagt Heatley.

Der Angreifer ist inzwischen bester kanadischer Scorer in der WM-Geschichte. Heatley überholte dabei sogar seinen eigenen Teamchef Steve Yzerman. Kanadas Trainer Ken Hitchcock bescheinigt Heatley, sich noch verbessert zu haben, seit er Kanada bei der WM 2004 zum Titel führte. „Er hatte schon immer einen schnellen Schläger, nun hat er auch schnelle Schlittschuhe. Er braucht weniger Platz“, sagte Hitchcock, dessen erste Reihe mit Heatley, Ryan Getzlaf und Rick Nash zum Schrecken der Turniergegner wurde. Kein Wunder: Nash war 2005 bei der WM in Österreich Torschützenkönig und im vorigen Jahr beim Titelgewinn in Moskau wertvollster Spieler des Turniers. dpa

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