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Armillarsphäre

© dpa

Sport: Auf unruhigem Kurs zum Sieg

Portugal verspielt gegen Dänemark eine 2:0-Führung und trifft kurz vor Ende zum 3:2.

Nun eben mit Armillarsphäre. Nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland hatten die Portugiesen zwar keine Spieler gewechselt, dafür aber die Trikots. Gegen Dänemark prangte auf den weißen Hemden ein Kreuz, das an die Armillarsphäre erinnern soll. Das astronomische Navigationsgerät, auch auf der Nationalfahne zu finden, steht für die stolzen Zeiten der Weltmacht zur See. Es half bedingt: 3:2 (2:1) siegten die Männer um Cristiano Ronaldo, wenn auch auf unruhigem Kurs. Nach einer 2:0-Führung hatten sie noch den Ausgleich kassiert, erst Silvestre Varelas traf Minuten vor Schluss zum Sieg.

Wenig mächtig wirkte es, was die Elf von Trainer Paulo Bento zu Beginn bot. Gegen die eng beieinander stehende Dänen-Defensive fanden sie wenig Durchkommen. Immer wieder ruderte Verteidiger Pepe wütend mit den Armen, weil er keinen anspielbereiten Mitspieler fand. Dann segelte der Ball meist ziellos in die dänische Hemisphäre.

Nach einer Viertelstunde musste der zähe Niki Zimling humpelnd vom Platz. Mit ihm schien ein Stück dänischer Kampfkraft zu gehen. Die Portugiesen kamen jedenfalls zu ersten kleinen Chancen, aber mussten ihre Armillarsphäre noch besser Richtung Tor ausrichten.

Nach 23 Minuten konnte Pepe dann die aufgestaute Wut entladen: Bei einer Ecke entwischte er Daniel Agger mit einem Kreislauf und köpfte den Ball rückwärts zum 1:0 in den Winkel.

Der eingebürgerte Brasilianer küsste demonstrativ das Wappen auf seiner Brust. Die Dänen mussten sich nun nach vorne wagen und den Portugiesen notgedrungen Raum überlassen. Die Konter wurden vor allem über rechts, wo der starke Dribbelderwisch Nani wirbelte, gefährlich. Eine Flanke von links köpfte Simon Kjaer direkt auf Nanis Angriffsseite, nach Nanis Flachpass auf Helder Postiga konnte Kjaer ebenfalls nicht klären. Der Stürmer von Real Saragossa traf zum 2:0. Die Dänen fühlten sich nun endgültig angehalten, offensiv am Spiel teilzunehmen. In der 38. Minute brachte Christian Eriksen den ersten Torschuss seiner Mannschaft zustande. Aber die Portugiesen wogten und wankten plötzlich. Ronaldo als Aushilfsverteidiger konnte einen hohen Ball in den Strafraum nicht verhindern. Michael Krohn-Dehli verlängerte auf den Kopf von Nicklas Bendtner, der Anschluss war hergestellt. Nach dem Pausenpfiff schüttelte Pepe wieder leicht erzürnt den Kopf.

Um den Aggressivverteidiger von Real Madrid zu besänftigen, suchten die Portugiesen gleich die Entscheidung. Aber ein einsamer Lauf des portugiesischen Kapitäns Ronaldo auf das Tor erwies sich als Irrweg, Keeper Stephan Andersen parierte.

Eine Viertelstunde vor Schluss machte es der Mann, der bei dieser EM einfach nicht zu seiner Form findet, nicht besser. Nach Nanis Querpass allein vor dem Tor aufgetaucht, setzte er den Ball lässig aus wenigen Metern daneben. Eine Situation, auf die ein „Jetzt rächt’s sich“ gemeißelt schien. Fast im Gegenzug schlug Lars Jacobsen unbedrängt eine Flanke, Meckerer Pepe tauchte darunter hindurch und Bendter wuchtete den Ball zu seinem zweiten Kopfballtor ins Netz.

Auf den Ausgleich reagierten die Portugiesen mit Situationskomik. Der eingewechselte Varela wollte eine Flanke mit links volley vollstrecken. Der Ball rutsche dem Stürmer des FC Porto peinlicherweise durch die Beine. Aber Varela reagierte, drehte sich und hämmerte ihn im Nachschuss in Netz, 3:2. So war es nicht mächtig, was die Portugiesen zeigten, aber siegreich. Tsp

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