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Sport: Aufgeputschte Fußballer

Wirbel um eine nicht ganz neue Nachricht

Giselher Spitzer hat ein Buch über Fußball und Triathlon in der DDR geschrieben und das Echo schon geahnt: „Es wird sicher Ärger geben.“ Den Ärger hat der Potsdamer Historiker nicht alleine verursacht. Denn sein Buch ist schon seit Mitte Dezember auf dem Markt. Aber erst jetzt haben Redakteure des Magazins „Der Spiegel“ darin gelesen, dass in der DDR FußballMannschaften vor Spielen mit Aufputschmitteln gedopt wurden, vor allem beim zehnfachen DDR-Meister BFC Dynamo.

Die Mannschaftsaufstellung ist zwar in Spitzers Buch geschwärzt, doch der „Spiegel“ hat schnell einen Namen herausgefunden: Falko Götz, heute Trainer beim Bundesligaklub TSV München 1860. Der wurde gestern beim Trainingsauftakt auch gleich danach gefragt. „Ich bin vor drei bis vier Jahren angesprochen worden, dass ich ohne mein Wissen Mittel bekommen habe. Es gibt zwei positive Tests, das war aber zu meinen Jugendzeiten und ist ohne mein Wissen geschehen“, sagte Götz.

Spitzer hält solche Aussagen für glaubwürdig. „Die Spieler wussten nicht sehr häufig, dass sie gedopt wurden.“ Ohnehin hätte es den ganzen Wirbel jetzt nicht geben müssen, denn Spitzer sagt: „Was ich zum Doping im Fußball geschrieben habe, ist nicht neu.“ Es sei ihm in seinem Buch „Fußball und Triathlon. Sportentwicklung in der DDR“ eher um eine Einordnung gegangen: Wie sehr auf der einen Seite Fußball für politische Ziele benutzt, wie er umgestaltet wurde, damit er in das neuen Gesellschaftssystem passte – und wie sich auf der anderen Seite die Triathleten diesem System verweigerten. teu

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