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Sport: Aufholen ohne einzuholen

Alba Berlin verliert im Uleb-Cup trotz Steigerung in der zweiten Halbzeit bei Chimki Moskau 77:82

Berlin – Die Schlussminute war schon zur Hälfte vorüber, als Maciej Lampe von BC Chimki Moskau an die Freiwurflinie trat. Die Basketballer von Alba Berlin lagen mit drei Punkten zurück, diesen beiden Freiwürfen des Gegners kam plötzlich eine besondere Bedeutung zu. „Ich glaube, wir haben den richtigen Mann gefoult“, sagte Albas Teammanager Henning Harnisch, „große und junge Spieler neigen dazu, die Dinger nicht reinzumachen.“ Er sollte sich täuschen.

Der 21 Jahre alte und 2,08 Meter große Pole verwandelte beide Würfe für Moskau sicher, ein letzter verzweifelter Dreipunktewurf von Albas Centerspieler Sharrod Ford fiel nicht in den Korb – und Alba verlor das Uleb-Cup-Spiel bei BC Chimki Moskau 77:82 (31:46). „Natürlich ist es ärgerlich, wenn man den Erfolg schon riecht und ihn am Ende doch nicht bekommt“, sagte Harnisch. Doch die Berliner hatten das Spiel in einer schwachen ersten Halbzeit verloren. Die Berliner leisteten sich in den ersten 20 Spielminuten elf Ballverluste und konnten im zweiten Viertel (15:24) in der Verteidigung die Moskauer Spieler nicht aufhalten. Zur Halbzeit lag Alba beinahe aussichtslos zurück. „International ist es sehr schwierig, 15 Punkte aufzuholen“, sagte Harnisch.

Trotzdem wäre es beinahe gelungen. Im letzten Viertel hatte sich Alba durch William Avery (19 Punkte) und Demond Greene (11 Punkte) herangearbeitet. Nenad Canak konnte seine Einsatzzeit für zwölf Punkte nutzen. Der Serbe hatte von Trainer Henrik Rödl den Vorzug vor dem größeren Ruben Boumtje Boumtje erhalten, da Moskau nur kleine Centerspieler aufbietet. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende war Alba auf 67:71 herangekommen, doch der überragende Moskauer Kelly McCarty (17 Punkte) konnte den Vorsprung mit fünf Punkten in Folge wieder vergrößern. Unauffällig hingegen blieb der für Moskau spielende deutsche Nationalspieler Ademola Okulaja, der in elf Minuten nur drei Punkte erzielte.

„Wir sollten uns an den positiven Dingen aufbauen“, sagte Harnisch, „zum Beispiel an der Verteidigung in der zweiten Halbzeit, dagegen bekommt jede Mannschaft Probleme.“ Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen befindet sich Alba im Soll. „So wenig wie wir nach dem Sieg in Ostende in der letzten Woche euphorisch waren, so wenig sind wir jetzt niedergeschlagen“, sagte Harnisch. Er ahnt, dass es in der ausgeglichenen Gruppe bis zum letzten Spieltag spannend werden dürfte. So gewann Ostende gestern überraschend 88:87 bei Hapoel Jerusalem, Albas nächstem Gegner. „Wir haben am Mittwoch ein großes Spiel vor uns“, sagte Harnisch, „wir wollen zeigen, wie wichtig ein Heimspiel im Uleb-Cup ist.“ Und zwar auch in der ersten Halbzeit. ben

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