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Sport: Aufschwung mit Risiko

Um das Turnen müsste man sich eigentlich keine Sorgen machen. Turnen hat Tradition, es darf sich olympische Kernsportart nennen, und genug Turner gibt es auch auf der Welt.

Um das Turnen müsste man sich eigentlich keine Sorgen machen. Turnen hat Tradition, es darf sich olympische Kernsportart nennen, und genug Turner gibt es auch auf der Welt. Der Deutsche Turner-Bund etwa ist hinter den Fußballern der zweitgrößte Sportverband des Landes. Dennoch glauben die Turner, ein ernstes Problem zu haben: Sie kommen nicht mehr im Fernsehen vor.

Der Internationale Verband hat darauf reagiert und seine Wertungsvorschriften geändert. So soll das Turnen attraktiver werden. Er hat sich dabei auch von einem Symbol verabschiedet: der Höchstnote 10,0. Damit gleicht Turnen anderen Sportarten wie dem Tischtennis, bei dem ein Satz inzwischen nicht mehr bis 21 geht, sondern nur noch bis 11 Punkte. Oder dem Eiskunstlaufen, wo es auch nicht mehr die 6,0 als Höchstnote gibt. Es gibt allerdings einen Unterschied: Ein Satz bis 11 mag den Stress eines Tischtennisspielers erhöhen, weil es schneller zur Entscheidung kommt. Im Turnen dagegen scheinen die neuen Wertungsvorschriften auch mit körperlichen Risiken verbunden zu sein. Sicherheit für die Athleten und Attraktivität für die Zuschauer gleichzeitig zu steigern, das ist offenbar nur schwer möglich.

Wieso sollte Turnen durch die neuen Vorschriften auf einmal mehr im Fernsehen gezeigt werden? Waren die geturnten Elemente nicht auch vorher spektakulär? Vielleicht ist der Wettbewerb um Fernsehzeiten ohnehin auf Jahre hinaus entschieden. Das wäre ein Grund mehr, den Athleten bei Änderungen wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

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