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Sport: Aufstand der Eishockeyzwerge

Die Millionäre schießen nicht genug Tore. Jedenfalls nicht bei dieser Eishockey-Weltmeisterschaft.

Die Millionäre schießen nicht genug Tore. Jedenfalls nicht bei dieser Eishockey-Weltmeisterschaft. Vielen Stars aus der nordamerikanischen Liga NHL geht im munteren Ergebnis-Gaga die gute Laune verloren. Außenseiter Deutschland schlägt die USA, Eishockeyzwerg Dänemark die Finnen, Norwegen die sonst starken Tschechen und dann hat nun auch noch die kleine Schweiz Olympiasieger Kanada 4:1 vom Eis geballert. Die Eishockeywelt rückt zusammen.

Schuld an dieser Entwicklung sind die großen nordamerikanischen Eishockeynationen selbst. Inzwischen spielen sogar Dänen und Schweizer in der NHL, auch die Deutschen kommen nicht mehr ohne Profis aus Nordamerika aus. Das ist großzügige Entwicklungshilfe für die kleineren Nationen, deren Profis es lernen, sich in der besten Liga der Welt als Ausländer durchzusetzen. Natürlich fehlt ein Sidney Crosby bei der WM, allerdings stehen bei Kanada und den USA keine Amateure, sondern andere NHL-Stars auf dem Eis.

Auffällig ist, dass im modernen Eishockey mit einem enger werdenden taktischen Korsett gespielt wird. Die Dänen haben es vorgemacht: In der eigenen Zone wird dem Gegner kein Millimeter Platz gestattet und offensiv wird es nach Kontern und im Überzahlspiel torgefährlich. Das funktionierte in der Vorrunde. Ob es darüber hinaus so läuft? Die Großen wollen es mit aller Macht verhindern. Crosby, ist zu hören, könnte nun nachkommen für Kanada. Auch ein anderer der abgestürzten Favoriten auf den Titel bräuchte Hilfe – die USA, allerdings in der Abstiegsrunde.

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