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Münchens Pep Guardiola und sein Team freuen sich über den Treffer von Jerome Boateng.

© AFP

Auftakt der Champions League: Die mühsame Aufholjagd der Bundesliga

Eine nette englische Woche war es nicht nur für Dortmund, Bayern und Schalke, sondern für die ganze Bundesliga. Doch was ihr bei allen Erfolgen noch fehlt, ist die Strahlkraft über Europa hinaus.

Drei Spiele mit zwei Siegen und einem Unentschieden, das bei den Beteiligten doch als heimlicher Sieg empfunden wurde – na, das war doch eine nette englische Woche. Nicht nur für Borussia Dortmund, Bayern München und Schalke 04, sondern für die ganze Fußball-Bundesliga, sie hat sich in diesem Sommer bekanntlich halboffiziell umgetauft und nennt sich jetzt Liga der Weltmeister. Das ist ein schönes Etikett, aber es will auch mit Leben gefüllt werden, vor allem an den Feiertagen zwischen den Pflichtterminen am Wochenende.

Der Start am ersten Spieltag der Champions League hielt, was das Etikett verspricht. (Mal abgesehen von der Leverkusener Niederlage in Monaco, aber ein Minimum Kompensation für die französischen Fußballfreunde nach dem glücklichen deutschen Viertelfinalsieg bei der WM tut dem Ansehen der Liga immerhin moralisch gut.) Borussia Dortmund spielte beim 2:0 über den FC Arsenal so furios und glanzvoll auf wie in jener vorvergangenen Saison, in der sie bis ins europäische Finale nach London gestürmt waren. Bayern München dominierte Manchester City mit einer Selbstverständlichkeit, wie sie im knappen und späten Sieg nur einen unzureichenden Ausdruck findet. Und Schalke 04, das daheim ein wenig kriselnde Fußball-Unternehmen aus Gelsenkirchen, ist in Europa immerhin stark genug, einen Punkt beim FC Chelsea zu erobern.

Chelsea ist immerhin Tabellenführer der Premier League, die vielen immer noch als die beste Liga der Welt gilt, es ist auf jeden Fall die teuerste der Welt. Erfolgserlebnisse gegen englische Klubs sind immer gut für die Reputation, nach innen und vor allem nach außen. Denn was der Bundesliga bei allen Erfolgen noch fehlt, das ist die Strahlkraft über Europa hinaus. Auf den Märkten der Zukunft im fernen Osten und Westen hat der deutsche Fußball vor ein paar Jahren den Anschluss an die Zukunft verpasst. Für die Fußballfans in Japan, China oder den USA ist immer noch die Premier League das Maß aller Dinge, dann kommt die Primera Division und mit einigem Abstand die Bundesliga.  Die Aufholjagd gestaltet sich mühsam und sie kann nicht nur über Gastspielreisen bestritten werden. Sportliche Argumente können da sehr hilfreich sein. Die englische Woche zum Auftakt der Champions League war ein gutes Argument.

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