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Augenringe: Es gibt kein schlechtes Wetter

Die tägliche Olympia-TV-Kolumne: Überall Sulz, wo man hinschaut.

Und nun: zum Wetter. Denn es scheint ja nicht zu reichen, dass wir hier über das Wetter reden, uns aufregen, fassungslos sind wegen der Verhältnisse. Tatsächlich ist das Wetter das Thema der Spiele, am Sonntagmorgen war der Wettermann Jörg Kachelmann zu Gast im ARD-Studio, dankenswerterweise sprach er über das Steuersystem seines Heimatlandes Schweiz – das Wetter in Vancouver muss Kachelmann ähnlich gut gefallen, denn der Mann liebt es, wenn das Wetter anders ist, als es sich der Rest der Welt wünscht, nämlich schön.

Nicht nur schön, sondern wunderschön sei die Straße, die von Whistler nach Vancouver führt, sagte dann im ZDF Katrin Müller-Hohenstein. Ihre Begeisterung konnte auch der sendereigene Wettermann Tarek El-Kabbani nicht trüben, der ausführlich erklärte, von wo der Wind kommt und der Regen und der Schnee. Wenn er denn mal kommt, denn anstatt Schnee hat es im Skigebiet Whistler vor allem „Sulz“, jedenfalls nach den Recherchen von Müller-Hohenstein. Überall Sulz, wo man hinschaut, und vielleicht war das Sulz auch Schuld am miesen Abschneiden der deutschen Biathleten.

Als Fernsehzuschauer kann man aber von Glück reden, dass das ZDF von Sonntagabend an die Spiele übertrug, denn beim ZDF scheint die Regel zu gelten: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Laune. Deshalb gab es für alle Moderatoren und Kommentatoren einen Gute-Laune-Zwang, der seinen Höhepunkt erreichte, als Sven Voss sich über den kleinen animierten Biber beömmelte, der die Infografiken auf den Bildschirm zieht. Wenn der so gut ist, warum darf der dann nicht Eisschnelllauf kommentieren? Besser als Wolf Dieter Poschmann wird der Biber schon sein.

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