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Rostock

© dpa

Ausschreitungen: Randale nach Fußballspiel in Rostock

Das Nordderby in der Zweiten Liga wurde wieder einmal überschattet: Nach dem Spiel des FC Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli ist es am Montagabend zu Auseinandersetzungen zwischen randalierenden Fußballfans und der Polizei gekommen.

„Ja, wir wollen Fußball mit Emotionen – aber wir sagen Nein zur Gewalt.“ Das hatte Dirk Grabow vor dem Fußball- Zweitligaspiel zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli im Stadionheft angemahnt. Die Worte des Rostocker Vorstandschefs kamen jedoch nicht bei allen der 21 500 Zuschauer am Montagabend an. Das unglückliche 0:2 der Rostocker, die zum vierten Mal in Serie verloren, interessierte am Dienstag wegen der Vorkommnisse während und nach der brisanten Begegnung nur noch am Rande.

Da nützt es wenig, wenn die Polizei einen Tag nach dem Spiel trotz 23 Festnahmen und 27 leicht verletzten Beamten ein positives Fazit zu ziehen versuchte. „Unser Konzept der strikten Fan-Trennung ist aufgegangen“, meinte Polizeisprecherin Dörte Lembke. „Beide Fan- Gruppen trafen zu keinem Zeitpunkt direkt aufeinander, dadurch hielten sich die Ausschreitungen in Grenzen.“

Dennoch musste Schiedsrichter Thorsten Kinnhöfer nach dem Führungstor für St. Pauli durch Matthias Lehmann die Begegnung für mehrere Minuten unterbrechen. Hamburger zündeten etliche Knallkörper und bengalische Feuer und warfen sie in die benachbarten Blöcke. Dort standen Polizisten und Rostocker Fans.

Die Mannschaft und der Betreuerstab des FC St. Pauli versuchten die rund 1400 mitgereisten Gästeanhänger zu beruhigen. Das klappte nicht sofort. Zudem gab es sogar unter den Akteuren aus Hamburg einen Unruhestifter. Deniz Naki, der eingewechselte Torschütze zum 2:0, provozierte später die Rostocker Fans. Er deutete mit der Hand das Abschneiden des Halses an.

Die sportliche Führung des FC St. Pauli entschuldigte sich schon wenige Minuten nach dem Spiel für das Verhalten der eigenen Fans und von Deniz Naki. „So etwas geht gar nicht, das wird Konsequenzen haben“, sagte Pauli-Trainer Holger Stanislawski. „Er ist ein junger Spieler, aber das muss er noch lernen.“ Inzwischen nahm der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes bereits Ermittlungen gegen Naki auf.

Nach der Partie hatten 500 Rostocker Fans ihren Auftritt, sie versuchten eine Straßensperre zu überwinden und warfen dabei Steine. Den Durchbruch zu den Hamburger Fans verhinderte die Polizei mithilfe von Wasserwerfern.

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