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Servus und Good bye. Haas und nadal.

© dapd

Australian Open: Haas scheitert an Nadal

Thomas Haas scheitert in der zweiten Runde von Melbourne an Favorit Nadal. Für Haas war es wohl der letzte Auftritt seiner Karriere in Australien.

Es lag ein Hauch von Abschied über der Rod Laver Arena. Als Thomas Haas nach seinem Zweitrunden-Aus gegen Rafael Nadal den Centre Court von Melbourne verließ, erhoben sich die mehr als 12.000 Zuschauer und bedachten den 33-Jährigen mit warmherzigem Applaus. Selbst Nadal stand am Netz und klatschte, bis Haas winkend im Kabinengang verschwand. „Das war noch einmal ein tolles Erlebnis“, meinte der Wahl-Amerikaner nach seiner achtbaren 4:6, 3:6, 4:6-Niederlage gegen den spanischen Weltranglisten-Zweiten.

Doch war es wirklich sein letzter Auftritt bei den Australian Open? „Das weiß ich noch nicht. Die nächsten drei, vier, fünf Monate werden zeigen, wie es weitergeht“, sagte Haas. Aber einiges deutet darauf hin, dass der zweimalige Melbourne-Halbfinalist das letzte Mal beim Grand-Slam-Auftakt dabei war.

Das sagte der gebürtige Hamburger auch Nadal am Netz, als er dem Spanier zum Sieg gratulierte. „Wer weiß, ob ich noch einmal hier spiele. Vielleicht war es mein letzter Auftritt in der Rod Laver Arena. Es war eine Ehre, gegen dich zu spielen“, sagte Haas zu Nadal, gegen den er auch im fünften Vergleich ohne Satzgewinn blieb. „No, no“, antwortete Nadal und wünschte sich nachher in der Presserunde, Haas möge seine Karriere doch fortsetzen. „Sicher nagt das Alter an ihm. Doch sein Tennis ist noch zu gut, als dass er aufhören sollte“, meinte der Mallorquiner.

Haas ist ebenfalls hin- und hergerissen. Auf der einen Seite macht ihm das Tennis noch zu viel Spaß, als dass er seinen Schläger endgültig aus der Hand legen will. Trotz unzähliger Verletzungen, die ihn auch seit seiner Rückkehr auf die Tour im April 2011 immer wieder zurückwerfen, spürt er, dass er noch mithalten kann. Vielleicht nicht mehr ganz auf dem Niveau von Nadal, Novak Djokovic oder Roger Federer. Aber sicher gegen viele andere auf der Tour. „Eigentlich ist alles noch wie vor zehn Jahren“, sagte Haas, der im Mai 2002 die Nummer zwei der Welt war. „Wenn ich sehe, wie ich auch heute gegen Nadal noch mithalten kann, dann ist das schon beeindruckend.“ Auf der anderen Seite liegt er in der Rangliste nur noch an Position 190. Sein „protected ranking“, mit dem er wegen seiner mehr als einjährigen Verletzungspause seit dem Comeback bei allen Events ins Hauptfeld kommt, läuft mit dem Turnier in München Ende April ab. Danach wird es für Haas schwer, einen vernünftigen Turnierplan aufzustellen. „Ich brauche Siege, um im Ranking besser zu werden und um dadurch bei Turnieren dabei zu sein“, weiß Haas.

„Nach dem Sommer werde ich dann sehen, wie die Leistung ist und der Körper sich anfühlt“, meinte der zwölfmalige Turniersieger. Sein großer Traum sind die Olympischen Spiele in London. Über eine Wildcard des Weltverbandes könnte er ins Feld rücken, dann müsste noch der DOSB zustimmen. „Olympia auf dem Rasen von Wimbledon, das wäre es“, schwärmte Haas. Auch den Davis Cup hat er nicht abgehakt.

„Tommy ist immer ein Thema“, sagte Teamchef Patrik Kühnen, wenn auch wohl eher nicht für die Erstrundenpartie gegen Argentinien. Dann noch die Hartplatz-Serie in den USA und zum Abschluss die US Open in Flushing Meadows - so könnte die Abschiedstournee von Haas aussehen. Nach Melbourne wird er 2013 wohl nicht zurückkehren. Auch wenn nicht nur Nadal das bedauern dürfte. (dpa)

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