zum Hauptinhalt

Sport: Australian Open: Melbourne ist am Ziel

Es gibt Tage, an denen sich der Turnierdirektor noch selbst in seinem Unterhaltungspark verläuft, der Jahr für Jahr sein Gesicht dramatisch verändert: "Wie eine Revolution" kommt Paul McNamee, dem Chef der Australian Open, die stete Modernisierung und Expansion auf dem Gelände des Melbourne Park vor. Mit der Einweihung der 10 000 Zuschauer fassenden Vodafone Arena, die unter Patronage des englischen Telekommunikationsriesen binnen 24 Monaten in die Höhe gezogen wurde, endet zu den Australian Open des Jahres 2001 vorläufig die ehrgeizige Initiative, zu den anderen großen Tennis-Schauplätzen aufzuschließen und sie sogar zu überholen.

Es gibt Tage, an denen sich der Turnierdirektor noch selbst in seinem Unterhaltungspark verläuft, der Jahr für Jahr sein Gesicht dramatisch verändert: "Wie eine Revolution" kommt Paul McNamee, dem Chef der Australian Open, die stete Modernisierung und Expansion auf dem Gelände des Melbourne Park vor. Mit der Einweihung der 10 000 Zuschauer fassenden Vodafone Arena, die unter Patronage des englischen Telekommunikationsriesen binnen 24 Monaten in die Höhe gezogen wurde, endet zu den Australian Open des Jahres 2001 vorläufig die ehrgeizige Initiative, zu den anderen großen Tennis-Schauplätzen aufzuschließen und sie sogar zu überholen. "Wir sind das populärste Turnier der Welt", sagt der Paul McNamee. Der frühere Weltklassespieler ist der Motor der rasanten Aufholjagd down under.

Wenn in zwei Wochen, nach dem Finale der Männer in der Rod-Laver-Arena, abgerechnet wird in den Büros des nationalen Verbandes Tennis Australia, dann ist ein neuer Besucherrekord programmiert. Nach gut 500 000 Zuschauern im Spieljahr 2000 wird in den nächsten Tagen mit 600 000 Fans gerechnet, weit mehr als jemals in Paris, Wimbledon oder in New York. Noch 1988, beim ersten Wettbewerb auf dem damals neuen Areal am Yarra River, hatten bloß 266 000 die Kassentore passiert. "Die Entwicklung des Turniers ist einfach Atem raubend", sagt Geoff Pollard, der Präsident von Tennis Australia.

Auch für internationale Sponsoren wird das Grand-Slam-Turnier von Melbourne immer attraktiver. Autohersteller Ford, Computer-Gigant IBM und Bierbrauer Heineken lassen sich ihre Partnerschaft mit den Australian Open gut 20 Millionen australische Dollar kosten. Wo Firmen früher rund um den Centre Court nur wenige Geschäftspartner in provisorischen Zelten bewirteten, verteilen sich zur Jahrtausendwende Dutzende von VIP-Ständen. Auf dem Centre Court und in der neuen Vodafone Arena kann sich die exklusive Kundschaft auch in Business-Suiten zurückziehen - zudem hat McNamee noch ein Tagungszentrum auf dem Turniergelände bauen lassen, wo auch größere Firmenkonferenzen stattfinden können. Marketingexperten rechnen mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 500 Millionen Mark bei dem Grand-Slam-Höhepunkt im Melbourne Park. Die Australian Open sind neben dem Formel-1-Grand Prix im Albert Park von Melbourne das wichtigste Sportereignis Australiens von weltweiter Bedeutung. Und längst spült das Turnier der Tennisstars genügend Geld auch in die Kassen der heimischen Hotellerie oder des Einzelhandels.

Die tiefgreifenden Reformen haben auch wählerische Stars wie Pete Sampras oder Andre Agassi davon überzeugt, sich wieder Jahr für Jahr auf die lange und beschwerliche Reise nach Australien zu machen. Die Zeit zweitklassiger Absagen ist vorbei, die Australier haben ihr Ziel erreicht. "Unser Turnier", sagt Paul McNamee, "ist jetzt genau so viel oder wenig wert wie alle anderen Grand Slams."

Jörg Allmeroth

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false