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Philipp Kohlschreiber

© dpa

Australian Open: Tenniskrimi: Kohlschreiber schaltet Roddick aus

Philipp Kohlschreiber hat sensationell gegen Andy Roddick gewonnen und steht nach einem spannenden Fünf-Satz-Spiel im Achtelfinale. Der US-Amerikaner verlor völlig die Nerven und leistete sich eine schwere Entgleisung.

Philipp Kohlschreiber hat dem Aufschlag- Feuerwerk von Andy Roddick getrotzt und steht nach einer großartigen Vorstellung auf dem Center Court von Melbourne zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Sechs Tage nach seinem Turniersieg in Auckland entzauberte der 24 Jahre alte Augsburger den am Ende völlig genervten und wild schimpfenden Weltranglisten-Sechsten aus den USA in einem packenden Fünf-Satz- Thriller 6:4, 3:6, 7:6 (11:9), 6:7 (3:7), 8:6.

Im Achtelfinale wartet der Finne Nieminen

Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Australian Open trifft der in der Rangliste auf Platz 27 notierte Kohlschreiber am Sonntag auf den einen Rang besser eingestuften Jarkko Nieminen. Gegen den Finnen hat er zwar eine negative Bilanz, konnte die letzten beiden Partien aber gewinnen.

"Ich bin bereit, ich bin heiß", sagte Kohlschreiber unmittelbar vor dem ersten Aufschlag in die Kameras, nachdem er schon in den Katakomben frech und unbekümmert vor Roddick hergelaufen war. Und in seinem giftgrünen T-Shirt zeigte er von Beginn an Biss und Siegeswillen. Unter dem erstmals in diesem Jahr wegen Nieselregens geschlossenen Dach der Rod Laver Arena knallte der 25 Jahre alte Roddick zwar 42 Asse mit zum Teil rekordverdächtigen 232 Stundenkilometern ins Feld, doch Davis-Cup-Spieler Kohlschreiber war an diesem Abend im Melbourne Park der bessere Protagonist eines großartigen Spektakels. Und auch er schlug erstklassig auf und schaffte 32 Asse.

Roddick beleidigt Schiedsrichter

Als Kohlschreiber nach 30 Minuten den ersten Satz für sich entschieden hatte, zeigte sich bereits das angespannte Nervenkostüm des Amerikaners. Roddick suchte Blickkontakt mit seinem Trainer Jimmy Connors, der ihm - verbotenerweise - das eine oder andere Mal Tipps gegen das variable und druckvolle Spiel seines Gegners zu geben schien. Zudem war Roddicks Auftritt zwischenzeitlich eines Champions unwürdig, als der US-Open-Sieger von 2003 den französischen Stuhlschiedsrichter Emmanuel Joseph laut und vernehmbar einen "Idioten" nannte, dafür aber nicht einmal verwarnt wurde.

Der "neue Philipp Kohlschreiber", wie sich die deutsche Nummer zwei zuvor noch selber getauft hatte, zeigte diesmal auch in den entscheidenden Momenten Nervenstärke. Im dritten Durchgang wehrte er drei Satzbälle ab, ehe er seinen fünften verwertete. Nach 3:53 Stunden nutzte Kohlschreiber seinen fünften Matchball.

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