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Schmerzlich vermisst. Mit Siva legte Alba in der Liga eine Serie von zehn Siegen in Folge hin. Ohne ihn haben die Berliner die letzten vier Ligaspiele verloren. Foto: Britta Pedersen/dpa

© picture alliance / dpa

Basketball: Alba Berlin: Die verflixte Peyton-Situation

Alba Berlin steckt in der Krise und sucht deshalb einen Ersatz für den verletzten Spielmacher Siva. Doch die Suche ist nicht einfach.

Es geht doch. Bogdan Radosavljevic steht unter der Woche in der Trainingshalle von Alba Berlin. Der 2,13 Meter große Center ist fünf Meter entfernt von einer Turnbank, auf der im Abstand von 30 Zentimetern mehrere Mineralwasserflaschen stehen. Der 23-Jährige macht Flaschenwerfen mit dem Basketball und räumt voll ab. Beachtung findet das wenig, mit gebeugter Haltung schlurft er zu seinen Mannschaftskollegen zurück, ein Stofftier als Preis wie beim Dosenschießen auf dem Rummel bekommt er natürlich auch nicht. Dabei täte Radosavljevic und allen anderen Spielern von Alba Berlin vor dem Heimspiel am Samstag gegen Würzburg (18 Uhr, Arena am Ostbahnhof, live bei Sport1) etwas Wertschätzung wirklich gut. Denn zuletzt hatte es davon nicht viel gegeben.

Alba Berlin hat die vergangenen vier Ligaspiele verloren. Darunter waren Niederlagen gegen Jena oder Göttingen, die nicht zu den Schwergewichten im deutschen Basketball zählen. In der Liga stehen die Berliner daher zurzeit auf dem sechsten Rang, in der ersten Play-off-Runde würde es, Stand heute, zum Duell mit Bayern München kommen. Dieses Duell hat es in dieser Saison schon drei Mal gegeben, drei Mal hieß der Sieger Bayern München. Wenn Radosavljevic und seine Mitspieler nicht schon sehr bald ihr letztes Spiel in dieser Saison machen wollen, muss bei Alba etwas passieren.

"Wir brauchen jemanden, der uns auf dieser Position hilft"

Und offenbar passiert auch etwas. „Die Peyton-Situation hat uns schwer getroffen. Wir suchen nach einem Spieler. Aber die Suche in dieser Phase der Saison wird nicht einfach“, sagte Albas Trainer Ahmet Caki am Donnerstag. Mit der Peyton-Situation meint der Türke den Ausfall von Spielmacher Peyton Siva, mit dem die Misere bei Alba losging. Der US-Amerikaner fehlt – bis auf einen Kurzeinsatz beim Top-Four-Turnier – wegen einer Adduktorenverletzung seit mehreren Wochen und wird auch gegen Würzburg nicht auflaufen können.

Alba hat noch bis Ende dieses Monats Zeit, sich nach einem neuen Spieler umzusehen. „Eigentlich halte ich von Spielertransfers zu so einem Zeitpunkt nicht viel“, sagte Caki. „Aber wir brauchen einfach jemanden, der uns auf dieser Position hilft.“

Gegen Würzburg droht Alba neben Siva auch noch der Ausfall von Tony Gaffney. Der Power Forward hat sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen und konnte am Donnerstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. „Wenn er einsatzbereit sein wird, dann sicher nicht zu hundert Prozent“, sagte Caki.

Der 41-Jährige hatte vor wenigen Wochen noch gesagt, dass er Druck nicht für leistungsfördernd halte. „Unter Druck kannst du nicht du selbst sein“, sagte er damals. Angesichts der Situation, in der sich Alba und auch explizit er befinden, hat er seine Einstellung diesbezüglich überdacht. „Wir sind Profis, wir müssen die Drucksituation annehmen und damit umgehen.“

Sein Co-Trainer Thomas Päch hofft, „dass wir den Kader bald wieder komplett kriegen. Damit die Gewohnheiten wiederkommen und dann der Knoten platzen wird.“ Schließlich, so Päch, sei die Saison nicht mehr lang.

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