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Alba-Spieler Reggie Redding (r.) bejubelt seinen Siegtreffer mit Berlins Trainer Sasa Obradovic.

© dpa

Basketball: Alba Berlin mit Krimi-Sieg über Málaga

Reggie Redding sichert Alba im letzten Angriff einen 79:78-Erfolg in der Euroleague über Malaga. Damit stehen die Berliner Basketballer mit einem Bein in der Euroleague-Zwischenrunde.

Ein Verzweiflungswurf? Ein Foul und eine Nervenprobe an der Freiwurflinie? Eine zittrige Hand, ein Ballverlust? Sieg oder Niederlage? Fünf Sekunden vor Schluss des Euroleague-Spiels gegen Malaga gab es für Alba Berlins Basketballer beim Stand von 77:78 noch viele Möglichkeiten, wie der Donnerstagabend für sie ausgehen könnte. Reggie Redding entschied sich für die denkbar geradlinigste: Der 26-Jährige zog mutig zum Korb und traf per Korbleger zum Sieg. „Ich dachte, Malaga würde mich foulen“, sagte Redding hinterher. „Aber dann habe ich eine Lücke gesehen und wusste: Jetzt halte ich nicht mehr an.“ Durch das 79:78 (37:45) und den dritten Sieg im siebten Gruppenspiel haben die Berliner nun „sehr realistische Chancen“ (Trainer Sasa Obradovic), in die Runde der besten 16 einzuziehen. Albas Konkurrenten um den für das Weiterkommen entscheidenden vierten Platz – Limoges und Zagreb – treffen am Freitagabend aufeinander.

Das Hinspiel hatten die Berliner durch einen Dreier von Malagas Kostas Vasileiadis in letzter Sekunde mit 84:87 verloren. Am Donnerstagabend verwickelte Albas Redding, der mit 17 Punkten Berlins Topscorer war, Vasileiadis kurz nach Spielbeginn in ein Streitgespräch, beide Spieler wurden mit Technischen Fouls bestraft. Die Spanier ließen sich allerdings von der Aggressivität der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen. Während sich die Berliner zu viele Ballverluste leisteten und schlecht aus der Distanz trafen, war Malaga in den entscheidenden Momenten hellwach. Sowohl das erste als auch das zweite Spielviertel beendeten die Gäste mit einem trockenen Dreier, zur Halbzeit lagen sie mit acht Punkten in Führung.

Aus dem verkrampften Spiel wurde ein kollektiver Rausch

Vasileiadis hatte sich bis hierhin zurückgehalten, dafür eröffnete der Grieche die zweite Hälfte mit einem Treffer von der Dreierlinie. Die Berliner mussten also einen zweistelligen Rückstand aufholen – keine leichte Aufgabe gegen den Tabellendritten der spanischen Liga. Alba erhöhte den Druck in der Verteidigung, wirklich näher heran kam das Team von Trainer Sasa Obradovic zunächst nicht: zu schlecht war die Wurfquote der Gastgeber, zu groß schien die Routine und individuelle Klasse der Spanier. Mitte des Schlussviertels allerdings wurde aus dem verkrampften Spiel und der verhaltenen Stimmung in der Arena am Ostbahnhof doch noch ein kollektiver Rausch: Mit einem 10:0-Lauf überrollten die Berliner Malaga, verwandelten den Rückstand in eine Fünf-Punkte-Führung und rissen die 9189 Zuschauer von ihren Sitzen.

Allerdings blieb es spannend, wenige Sekunden vor Schluss passte Alba den Ball beim Einwurf zum Gegner, im letzten Angriff des Spiels mussten die Gastgeber punkten. Für Situationen wie diese haben die Berliner zu ihrem Glück aber Reggie Redding.

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