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Basketball: Alba setzt sich ab

Die Berliner siegen im zweiten Play-off-Halbfinale in Oldenburg 79:66 – zum Finaleinzug fehlt noch ein Sieg.

Selbst das Public Viewing durfte nicht fehlen. Wer kein Ticket für die Arena ergattert hatte, konnte das zweite Play-off-Halbfinalspiel der EWE Baskets Oldenburg gegen Alba Berlin gestern Abend im Kulturzentrum Ofenerdiek verfolgen. „Die Halle war in 20 Minuten ausverkauft, die Stadt ist euphorisiert“, hatte Albas Geschäftsführer Marco Baldi gewarnt. Schließlich stehen Oldenburgs Basketballer erstmals in der Vereinsgeschichte im Play-off-Halbfinale. Die Euphorie erhielt gestern Abend allerdings einen Dämpfer. Nach einem Fehlstart waren die Berliner nach der Pause nicht mehr zu stoppen und siegten 79:66 (29:35). Damit führen sie in der Best-ofFive-Serie 2:0 und können mit einem dritten Sieg am Sonntag (17.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) den Einzug ins Endspiel perfekt machen. Beste Berliner Werfer waren gestern Bobby Brown (17 Punkte, drei Dreier) und Julius Jenkins (15).

Im ersten Spiel in Berlin hatte Oldenburg lange geführt und trotz der Niederlage beeindruckt. So sehr, dass Albas Trainer Luka Pavicevic sich genötigt sah, die Journalisten Dienstagnacht zu belehren, dass Alba nicht der Meisterschaftsfavorit sei. „Damit tut man den anderen Teams unrecht. Alles ist offen“, sagte er.

Wie ein Favorit startete Alba gestern tatsächlich nicht. Nach erfolgreichen Distanzwürfen von Rickey Paulding und Jason Gardner führten die Baskets 8:2. Kurz darauf handelte sich Albas Spielmacher Bobby Brown, mit 20 Punkten bester Berliner beim 86:79 im ersten Halbfinalspiel, schon das zweite Foul ein. Trainer Luka Pavicevic wechselte ihn sofort aus, sodass Brown im ersten Viertel nur auf dreieinhalb Minuten Spielzeit und null Punkte kam. Ohne ihn gerieten seine Kollegen 6:15 in Rückstand. Treffsicher präsentierte sich zu diesem Zeitpunkt nur Goran Nikolic, der sieben und damit die Hälfte aller Alba-Punkte der ersten zehn Minuten (14:21) erzielte. Vor allem aus der Distanz war Oldenburg stärker: Vier Dreier hatte das Team bereits getroffen, Alba nur einen. Julius Jenkins und Patrick Femerling, der nach zwei Fouls bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde, konnten sich noch gar nicht in die Korbjägerliste eintragen.

Schon am Dienstag hatte Alba viel Mühe gehabt, ins Spiel zu kommen. Die Profis hatten selbstkritisch eine bessere Leistung in der Verteidigung angemahnt. Doch gestern verteidigte zunächst Oldenburg stark, Alba traf wenig. Im zweiten Viertel vergrößerten die Gastgeber den Vorsprung zwischenzeitlich auf elf Punkte (33:22). Doch die Berliner behielten, wie schon beim Neun-Punkte-Rückstand am Dienstag, die Nerven und arbeiteten sich immer weiter heran. Jenkins fand zu gewohnter Wurfstärke zurück und machte bis zur Pause acht Punkte. Danach kam der entscheidende Auftritt von Aleksandar Nadjfeji. Nach fünf Punkten des Serben in Folge führte Alba erstmals seit der ersten Minute wieder, mit 36:35. Nun wurden die Berliner immer sicherer. Dank einer 20:8-Serie konnte sich Alba zunächst auf sechs Punkte absetzen, es blieb aber spannend – vorübergehend. Dann wurde Albas Dominanz immer deutlicher. Die Mannschaft leistete sich weniger Ballverluste und traf nach Belieben. 50:31 für Alba lautete das Ergebnis der zweiten Halbzeit.

Marieke Nannen[Oldenburg]

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