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Basketball: Alba stürzt noch tiefer in die Krise

Bei Alba läuft derzeit nicht viel zusammen. Zwar rettete Bryce Taylor die Berliner 16 Sekunden vor Schluss mit dem 78:78 in die Verlängerung, doch die entschied Ludwigsburg für sich.

Ludwigsburg - Als Ludwigsburgs John Bowler direkt nach der Halbzeit am Boden liegend gleich drei Berlinern den Ball abnahm, war das ein Sinnbild für die wettbewerbsübergreifend vierte Niederlage des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin in Serie. Vor allem mit mehr Leidenschaft besiegten die Schwaben vor 4521 Zuschauern in der fast ausverkaufen Ludwigsburger Arena Berlin mit 89:84 (78:78, 40:34) nach Verlängerung und stürzte den Hauptstadtklub noch tiefer in die Krise.

Alba startete verhalten und etwas nervös. Der Gastgeber zog auf 12:6 davon. Die Berliner schwächelten dabei vor allem in ihren Ballstafetten und mischten einige Passfehler in den Spielaufbau. Nach den Anfangsproblemen kam Alba besser ins Spiel und verkürzte durch einen Dreipunkte-Wurf von Julius Jenkins auf 11:12. In den Folgeminuten blieb es spannend, beide Mannschaften spielten schnell, aggressiv und effektiv. Berlin war zum Schluss besser, führte nach dem ersten Durchgang mit 20:17.

Im folgenden Viertel war Alba zuerst richtig gut im Spiel, wenn auch die Pässe weiterhin ungenau und oft zu riskant gespielt wurden. Das Ludwigsburger Publikum aber motivierte sein Team noch einmal lautstark, sodass die Schwaben umso intensiver kämpften. Berlin baute in der Treffsicherheit ab, agierte nun zunehmend unüberlegt und überhastet. Das Spiel verlor an Struktur und der Außenseiter führte zur Halbzeit 40:34.

Albas Trainer Muli Katzurin, der zumindest mit Marko Marinovic wieder über längere Spielzeit auf einen Aufbauspieler setzte, schickte seine Mannschaft früh aus der Kabine. Es half erst einmal nichts, drei Ballverluste und sechs Ludwigsburger Punkte eröffneten das dritte Viertel. Anschließend foulte Lucca Staiger auch noch unsportlich. Mit dem 41:51-Zwischenstand hatte Alba noch Glück, weil Ludwigsburg einige gute Gelegenheiten ausließ.

Berlin fing sich in der Folgezeit und verkürzte auf fünf Punkte. Die Ludwigsburger ließen sich aber davon nicht beirren, antworteten auf der Tribüne mit Pfiffen und auf dem Feld mit Punkten: 58:48. Im Schlussabschnitt legte Alba gewaltig zu, glich aus (62:62) und übernahm die Führung (68:66). Ein Nervenspiel begann. Albas Jenkins und Tadija Dragicevic mussten mit fünf Fouls vom Feld. Ludwigsburg vergab zwei Freiwürfe, Berlin glich aus – Verlängerung. In dieser vergab Berlin beim 83:84 gleich drei Korbleger in einer Szene, Ludwigsburg dagegen schwächelte bei den Freiwürfen. Ludwigsburgs Rick Rickert traf schließlich doch beide Versuche von der Freiwurflinie und brachte seinem Team damit den wohl entscheidenden Vorteil. Ludwigsburg hatte dank mehr Leidenschaft gewonnen.

Alba gerät immer tiefer in die Krise: Unter dem neuen Trainer Katzurin war die bereits die vierte Niederlage. „Es ist derzeit keine Zeit für uns. Aber das ist die Zeit, in der sich der Charakter eines jeden einzelnen zeigt“, sagte Muli Katzurin.

Fabian Schmidt

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