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Basketball: Alba und die Zeit der Fortschrittchen

Alba Berlin freut sich auf Ulm und macht sich Sorgen um Julius Jenkins. Der viertbeste Scorer der Liga musste in Trier eine Reihe harter Fouls einstecken.

Berlin - Eigentlich haben die Basketballer von Alba Berlin andere Ansprüche, als Abstiegskandidaten erst in der Verlängerung niederzuringen. Angesichts der zuletzt verloren gegangenen Form seiner Mannschaft wertet Albas Manager Henning Harnisch den hauchdünnen 100:99-Sieg am Sonnabend bei TBB Trier trotzdem als beträchtlichen Fortschritt. „Der Sieg war enorm wichtig für uns, um wieder stabiler zu werden und die mentale Grundlage für den Rest der Saison zu schaffen“, sagt Harnisch.

Mit der bitteren Heimniederlage gegen Ulm im Rücken war Alba in das Spiel in Trier gegangen. Gegen den Vorletzten der Bundesliga taten sich die Berliner bis zum Schluss schwer, erst Patrick Femerlings Tipp-In mit der Schusssirene rettete sie in die Verlängerung. Besonders die Distanzschützen des Außenseiters bekam Alba nicht in den Griff, Trier traf hervorragende 59 Prozent seiner Dreipunktewürfe, Caleb Carr war mit fünf Dreiern und 26 Punkten der beste Werfer des Spiels. „Wir haben eigentlich gut verteidigt, aber die Trierer haben von außen super getroffen“, sagt Alba-Spieler Aleksandar Nadjfeji. Auch Harnisch sah die zuletzt schwache Defensive stark verbessert: „Der Wille war eindeutig da. Und das waren keine freien Würfe, die Trier getroffen hat.“ Trier habe keinesfalls wie ein Abstiegskandidat gespielt.

Alba bleiben nur wenige Tage, um sich zu regenerieren und weiter an der Verteidigung zu feilen. Am Mittwoch ist im Pokal-Viertelfinale erneut Ulm zu Gast in der Max-Schmeling-Halle. „Das Spiel kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Harnisch, „wir haben da noch etwas gutzumachen.“ In der Liga hatte Alba vor 6800 Zuschauern gegen die zuvor neunmal sieglosen Ulmer beim 90:94 enttäuscht. „Wir dürfen einfach nicht wieder die gleichen Fehler in der Verteidigung machen“, sagt Nadjfeji.

Sorgen bereitet Alba, wie einige Gegenspieler in letzter Zeit mit Julius Jenkins umgehen. Der viertbeste Scorer der Liga war auch in Trier mit 24 Punkten erfolgreichster Werfer bei Alba, musste aber eine Reihe harter Fouls einstecken. „Wir wollen keinen Extraschutz für Julius, aber man muss sich schon fragen, ob das alles noch korrekt ist. Das geht oft über die Grenze“, sagt Harnisch.

In Trier ließ sich Jenkins nicht aus der Fassung bringen, hatte auch in der Schlussphase noch eine hohe Trefferquote aus dem Feld und verwandelte 90 Prozent seiner Freiwürfe. Trotzdem sagt Harnisch: „Phasenweise schießen sich die Gegner schon sehr stark auf ihn ein.“ Eine Verletzung bei ihrem derzeit besten Spieler Jenkins könnte Alba derzeit kaum kompensieren, so weit fortgeschritten ist die Mannschaft nun doch wieder nicht.

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