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Basketball: Alba: Wenn Bonn kommt, ist die Halle voll

Michael Koch fühlt sich geehrt. Nicht gegen Joventut Badalona, Aris Saloniki oder Galatasaray Istanbul wird in dieser Basketballsaison ein Heimspiel von Alba Berlin zum ersten Mal ausverkauft sein – sondern gegen seine Baskets Bonn.

Berlin - Michael Koch fühlt sich geehrt. Nicht gegen Joventut Badalona, Aris Saloniki oder Galatasaray Istanbul wird in dieser Basketballsaison ein Heimspiel von Alba Berlin zum ersten Mal ausverkauft sein – sondern gegen seine Baskets Bonn. „Das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagt der 44 Jahre alte Trainer der Bonner. „Alba und uns verbindet eine lange Rivalität.“ Wenn Kochs Team heute (19.55 Uhr, live im DSF) vor 14 500 Zuschauern in Berlins Großarena auf Alba trifft, geht es aber nicht nur um alte Schlachten, sondern auch um frische Wunden.

Beide Teams verpassten in den vergangenen Tagen die Pokal-Endrunde: Der Tabellenerste Alba unterlag am Mittwoch in Bamberg knapp 77:79, der Tabellenzweite Bonn war tags zuvor beim 68:91 in Bremerhaven völlig untergegangen. „Bei uns waren alle unter Normalform, wir haben uns immer mehr in Einzelaktionen verfranst“, gibt Koch zu, schränkt aber sofort ein: „Solche Spiele wie das in Bremerhaven passieren uns nur ein- oder zweimal pro Saison.“ Das Ausscheiden der beiden letztjährigen Pokalfinalisten wird wohl auch noch beim heutigen Spiel zu spüren sein. „Beide Mannschaften werden mit Wut im Bauch spielen und sich rehabilitieren wollen“, glaubt Koch.

Alba hat zudem einige weitere Angelegenheiten wiedergutzumachen. Das Hinspiel in Bonn verloren die Berliner 53:65, schwerer wiegt jedoch das Play-off-Aus in der vergangenen Saison. Im Halbfinale lag die Mannschaft von Trainer Luka Pavicevic bereits 0:2 zurück, gewann aber die nächsten beiden Spiele. In der fünften und entscheidenden Partie mussten sich die Berliner aber 71:82 geschlagen geben – vor vollem Haus, das Spiel war das bisher letzte, das Alba ausverkaufen konnte.

„Dass die Halle jetzt wieder voll sein wird, zeigt wohl, dass dieses Spiel in Berlin noch präsent ist“, sagt Koch. In seiner Mannschaft seien die Heldentaten der vergangenen Saison allerdings kein Thema mehr, „das ist Vergangenheit“. Die Startaufstellung der Bonner hat sich komplett geändert, in Center Chris Ensminger – letzte Saison noch in Paderborn unter Vertrag – läuft für Kochs Team nun auch der Lieblingsfeind der Alba-Fans auf. Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, wieso es heute laut und hitzig werden dürfte. Michael Koch und seine Mannschaft freuen sich darauf: „Für solche Spiele trainiert man doch.“ Lars Spannagel

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