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Hand drauf. Bayerns Djedovic (r.,) war mit 21 Punkten bester Werfer des Spiels.

© Imago

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin verliert 68:70 bei Bayern München

Über weite Strecken kontrolliert Alba das Auswärtsspiel beim FC Bayern. Doch im letzten Viertel schmilzt der Vorsprung dahin - und am Ende sorgen einige fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen für Frust bei den Berlinern.

Zuletzt war es ein wenig ruhiger geworden um die Basketball-Rivalität zwischen Vizemeister Alba Berlin und Meister FC Bayern München. Am Sonntagabend allerdings bekam das Duell ein neues Kapitel – und neuen Zündstoff. Mehr als drei Viertel lang kontrollierten die Berliner ihr Auswärtsspiel in München, um am Ende doch noch 68:70 (38:31) zu verlieren. Die Alba-Profis mussten sich vorwerfen lassen, einen sicheren Sieg durch unnötige Ballverluste und andere Unkonzentriertheiten aus der Hand gegeben zu haben. Allerdings trugen auch die Schiedsrichter mit mehreren höchst umstrittenen Entscheidungen zum Comeback der Gastgeber bei. Bester Werfer war Alex Renfroe mit 15 Punkten, acht Rebounds und sieben Assists, der Aufbauspieler leistete sich aber auch sechs Ballverluste.

Albas Sportdirektor Mithat Demirel wollte sich nicht direkt zur Leistung der Unparteiischen äußern. Demirel verwies nur darauf, dass er in den wenigen Minuten nach Spielende bereit 25 SMS-Nachrichten erhalten hatte, deren Gegenstand durchweg die Schiedsrichter gewesen seien. „Aber wir werden einfach an den Dingen weiter arbeiten, die wir beeinflussen können“, sagte Demirel und verlieh dem unansehnlichen Spiel das Prädikat „griechisch-römisch“.

Besonders die ungleiche Verteilung bei Fouls und Freiwürfen in der Statistik war auffällig. Die Schiedsrichter entschieden auf 25 Bayern-Fouls und 33 Alba-Fouls, 40 Freiwürfen für die Münchner standen 18 Freiwürfe für Alba gegenüber. In der Schlussphase sorgten besonders zwei Entscheidungen für Aufregung beim Berliner Trainer Sasa Obradovic: Gut eine Minute vor Schluss wurde gegen Reggie Redding ein fragwürdiges Unsportliches Foul verhängt. Vier Sekunden vor Spielende rempelte Bayerns Dusko Savanovic Albas Alex King beim Dreier an. Anstatt beim Stand von 70:68 für die Gastgeber auf drei Freiwürfe zu entscheiden, gaben die Schiedsrichter Einwurf für Alba, ein letzter Verzweiflungswurf verfehlte sein Ziel.

Für die Münchner, die zuletzt in Frankfurt und Bonn verloren hatten und auch diesmal spielerisch nicht überzeugen konnten, bedeutete der Sieg ein wichtiges „Lebenszeichen“, wie Nationalspieler Heiko Schaffartzik sagte. Die Berliner werden mit der Niederlage leben könnten, für Albas Platzierung nach der Hauptrunde hatte das Spiel keine Bedeutung. Gewinnt Obradovics Team seine beiden verbleibenden Heimspiele gegen Bremerhaven am Donnerstag und Bamberg am Sonntag, geht Alba als Tabellenerster in die Play-offs. (Tsp)

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