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Basketball: Der Hoyzer der NBA

Ein Wettskandal erschüttert die US-Basketball-Profiliga. Ein Schiedsrichter soll auf Spiele gewettet haben, die er selbst geleitet hat.

New York - Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA wird von einem Wettskandal erschüttert: Nach Angaben der „Los Angeles Times“ soll Schiedsrichter Tim Donaghy in den vergangenen zwei Jahren auf zahlreiche Spiele gewettet haben, die er selbst geleitet hat. Der Unparteiische wurde von der US- Bundespolizei FBI verhört. Donaghy soll laut der Zeitung spielsüchtig sein und Kontakte zum organisierten Verbrechen haben.

Die Liga zittert nun um ihren guten Ruf, und NBA-Boss David Stern ist um Schadensbegrenzung bemüht. „Wir versichern unseren Fans, dass wir keine Kosten und Mühen scheuen, den Verantwortlichen vor Gericht zu bringen, der das Vertrauen in unseren Sport erschüttert hat“, sagte Stern, „und wir werden dafür sorgen, dass so was nie wieder passiert.“ Pro Saison werden knapp 250 Millionen Dollar auf NBA-Spiele verwettet.

Die Stars der Liga reagierten in ersten Stellungnahmen mit Entsetzen auf die Enthüllungen. „Wir arbeiten alle sehr hart für unseren Sport und den Erfolg. Deshalb ist diese Sache sehr enttäuschend“, meinte LeBron James (Cleveland Cavaliers). Sein Kollege Steve Nash (Phoenix Suns) sprach sogar von „einer Katastrophe“.

Der 40 Jahre alte Donaghy hat in den vergangenen zwei Spielzeiten nach offiziellen Angaben 131 Saisonspiele und acht Play-off-Partien gepfiffen. Vor zwei Wochen trat der Referee zurück. Die „New York Times“ berichtete, der Beschuldigte soll in seinen 13 Jahren als Schiedsrichter zwischenzeitlich Wettschulden gehabt haben und so unter den Einfluss von Verbrechern geraten zu sein, die auch seine Familie bedroht haben.

Auch außerhalb der NBA geriet Donaghy bereits mit dem Gesetz in Konflikt. Im Januar 2005 war er von seinen Nachbarn in West Chester/Pennsylvania verklagt worden, weil er angeblich ihren Traktor angezündet hatte. dpa

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