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© AFP

Basketball: Der olympische Traum ist aus

Kurz vor Schluss wurde es noch einmal spannend. Die schwach spielenden Deutschen kamen bis auf einen Punkt ran an Gastgeber China. Doch das Spiel ging 55:59 verloren. Das Team um NBA-Star und Fahnenträger Dirk Nowitzki scheidet aus. Das Spiel gegen die USA dürfte sein letztes Spiel im deutschen Trikot werden.

Es war ein schneller Abgang von Dirk Nowitzki. Kurz gab er Chinas litauischem Trainer Jonas Kazlauskas die Hand, dann verschwand der deutsche Basketballstar. „Ich wollte nicht warten, bis die Chinesen zu Ende gefeiert haben", sagte Dirk Nowitzki. Im deutschen Nationaltrikot war er an den wartenden Journalisten vorbei in die Kabine gelaufen. Nur noch einmal wird er in diesem Trikot wiederkommen.

Nach dem 55:59 (31:27) gegen China gestern Abend in der Pekinger Wukesong-Arena ist klar: Dirk Nowitzki wird am Montag gegen seine NBA-Kollegen aus den USA sein wohl letztes Spiel für Deutschland bestreiten. „Wenn man einmal bei den Olympischen Spielen war und vor 91 000 Leuten bei der Eröffnungsfeier in das Stadion eingezogen ist, dann fällt es schwer sich vorzustellen, im nächsten Jahr eine Europameisterschaft in Polen zu spielen", sagte Dirk Nowitzki.

Dem Superstar bleibt nur Enttäuschung

Schon länger hatte er angekündigt, vorläufig nur bis zu den Olympischen Spielen 2008 für Deutschland spielen zu wollen. Mit einem Sieg über China hätte das olympische Turnier für ihn noch etwas länger dauern können. Doch eine schwache Leistung der deutschen Mannschaft, zwei umstrittene Schiedsrichterentscheidungen in der spannenden Schlussphase und ein Dreier von Dirk Nowitzki, der wieder aus dem Korb rollte, ließen schließlich 17000 chinesische Fans jubeln.

Dirk Nowitzki, der 24 Punkte erzielte und 17 Rebounds, blieb nur die Enttäuschung. „Gegen China wäre mehr drin gewesen", sagte er. Der Power Forward haderte mit zwei strittigen Pfiffen in der Schlussphase. „Klar haben die Schiedsrichter Einfluss in einer so engen Phase", sagte der 30 Jahre alte NBA-Star, „die Fiba wollte auf jeden Fall China im Viertelfinale sehen, das haben sie auch hingekriegt." Trainer Dirk Bauermann wollte diese Kritik am Weltbasketballverband nicht wiederholen. „Dirk Nowitzki ist sehr frustriert, aber man sollte keine Absicht unterstellen", erklärte Bauermann. In der spannenden Schlussphase hatten die Schiedsrichter dem deutschen Star erst einen kuriosen Schrittfehler gepfiffen. Anschließend erhielt er ein Offensivfoul an Yao Ming angehängt.

Der Bundestrainer will um Nowitzki kämpfen

Pascal Roller und Patrick Femerling haben bereits ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt, schmerzhafter ist jedoch der Abschied Dirk Nowitzkis. „Ich werde irgendwann in die USA reisen, und dafür kämpfen, dass er weiter spielt", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann, „aber wenn er sagt, dass er das nicht will, dann muss man das akzeptieren und dann ist keiner böse."

Nowitzki hatte zuvor an die letzten zehn Jahre in der deutschen Nationalmannschaft erinnert. „Wir haben viel erreicht, haben EM-Silber geholt und WM-Bronze, und wir haben uns hier unseren großen Traum erfüllt", sagte er. Es war auch sein persönlicher. „Mit der Fahne bei der Eröffnungsfeier einzulaufen, das werde ich nie im Leben vergessen." Es klingt nach Abschied.

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