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Sport: Basketball: Ein Angriff von der Niederlage entfernt

Der Vizepräsident hatte es geahnt: "Trier wird schwierig. Die sind heiß", hatte Marco Baldi nach dem grandiosen Sieg von Alba Berlin im Suproleague-Spiel gegen Panathinaikos Athen am Donnerstag geunkt.

Der Vizepräsident hatte es geahnt: "Trier wird schwierig. Die sind heiß", hatte Marco Baldi nach dem grandiosen Sieg von Alba Berlin im Suproleague-Spiel gegen Panathinaikos Athen am Donnerstag geunkt. Ein europäisches Spitzenteam war geschlagen, es wurde geherzt und geküsst in dieser Nacht - doch schon gestern musste der Deutsche Basketballmeister erneut antreten. In der Provinz, bei Herzogtel Trier. Eine Pflichtaufgabe, hatte Trier doch in eigener Halle erst drei Siege zustande gebracht. Und Tabellenführer Alba alle 18 bisherigen Bundesligaspiele gewonnen. Doch dann wären die Berliner fast gestolpert: Erst in der Verlängerung setzten sie sich mit 98:92 durch, nach der regulären Spielzeit hatte es 83:83 gestanden.

Einen einzigen Angriff war Alba von der Niederlage entfernt, die die ganze Liga herbeisehnt. Mit einem Dreipunktewurf erzwang Wendell Alexis in letzter Sekunde die Verlängerung. Zuvor hatten Alexis und Henrik Rödl ihr Team wieder herangebracht - 90 Sekunden vor Schluss hatte Trier mit sieben Punkten Vorsprung geführt. Doch dann erging es den Gastgebern so wie Alba vor zehn Tagen beim Drama von Moskau, wo in der letzten halben Minute der sicher geglaubte Sieg verspielt wurde.

Da der bisherige Zweite Bayer Leverkusen in Würzburg verlor, liegt Alba nun sogar zwölf Punkte vor dem Vizemeister. Davon, dass die Mannschaft mit zu lascher Einstellung ihre Arbeit im eher langweiligen Bundesligaalltag verrichtet hat, will Albas Manager Carsten Kerner nichts wissen. "Da gibt es überhaupt keinen Vorwurf, im Gegenteil. Wie die sich zusammengerissen und aus dem Dreck gezogen haben in diesem Hexenkessel, das war gut." Bis zu zehn Punkte lag Alba streckenweise zurück, zur Pause führte Trier 50:41. Mit einer starken kämpferischen Leistung drehten die Berliner die Partie. Topscorer war Derrick Phelps mit 24 Punkten, auch Wendell Alexis (22 Punkte) erwies sich in den entscheidenden Phasen als treffsicher.

Noch drei Siege ist Alba von der Einstellung der eigenen Bestmarke aus der Saison 1996/97 entfernt. Damals gewann man die ersten 22 Partien der Saison. Saisonübergreifend gerechnet, ist der Deutsche Meister seit 26 Bundesligaspielen ungeschlagen. Zu den 19 Partien dieser Runde kommen sieben Siege der vergangenen Saison. Die letzte Niederlage datiert vom 26. April 2000. Damals verlor Alba im Play-off-Viertelfinale 63:68 bei Brandt Hagen. Und wurde einen Monat später Deutscher Meister.

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