zum Hauptinhalt
Jordan Taylor (r.) hatte wenig Spaß am Spiel gegen Ludwigsburg.

© dpa

Basketball Eurocup: Alba Berlin verliert erneut gegen Ludwigsburg

Ludwigsburg entwickelt sich mehr und mehr zum Angstgegner von Alba Berlin. Im Eurocup kassierte das Team von Sasa Obradovic erneut eine Niederlage gegen den Bundesliga-Kontrahenten.

Irgendwann im zweiten Viertel taten die Fans von Alba Berlin einen für ihre Verhältnisse ungewöhnlichen Wunsch kund. „Wir wolln Euch kämpfen sehen“, skandierte der gelbe Block fast schon verzweifelt. Normalerweise braucht die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic in dieser Hinsicht keine Nachhilfe ihres Publikums. Am Dienstagabend allerdings ließen die Berliner im Eurocup-Heimspiele gegen den Bundesliga-Rivalen Ludwigsburg lange Zeit nicht nur den nötigen Kampfgeist vermissen – sondern auch alles andere. Die Gäste vermöbelten Alba eine Halbzeit lang nach allen Regeln der Basketballkunst, die Gastgeber wachten viel zu spät auf und steckten eine schmerzhafte 79:90 (29:54)-Niederlage ein. Nach sechs Vorrundenspielen stehen die Berliner nun genau wie Ludwigsburg bei vier Siegen und zwei Niederlagen. 

Die Schwaben hatten Obradovics Team im Eurocup-Hinspiel die bis zum Mittwoch einzige Niederlage der Saison beigebracht. Auch in der Bundesliga steht Ludwigsburg direkt hinter Alba als Tabellenzweiter glänzend da – man konnte also mit Fug und Recht davon sprechen, dass sich am Dienstag die beiden aktuell besten deutschen Teams gegenüberstanden. Zu Beginn spielte aber nur eine Mannschaft: die aus Ludwigsburg. Im üblichen Stil ihres Trainers John Patrick gingen die Gäste äußerst giftig und körperbetont zu Werke.

Alba zeigte sich nicht nur beeindruckt, sondern zerbröselte regelrecht unter dem permanenten Druck. Die Schiedsrichter ließen extrem viel Körperkontakt zu, ausnahmsweise war das einmal zum Nachteil von Alba. Vor 6772 staunenden Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof traf Ludwigsburg fast jeden Wurf, die Berliner leisteten sich Ballverlust um Ballverlust, am Ende standen 23 Turnovers in der Statistik. Der Rückstand wuchs schneller, als Obradovic Auszeiten nehmen konnte – und betrug zwischenzeitlich 29 Punkte. 

Nach dem Seitenwechsel spielte Alba mit mehr Wut und Herz. Als bei den Ludwigsburger die Kräfte schwanden und etliche Spieler doch noch in Foulprobleme gerieten, schien ein sensationelles Comeback der Gastgeber möglich. Mehr als acht Minuten lang konnten die Gäste keinen Punkt erzielen, mit einer 16:0-Serie stürmte Alba unter dem Jubel der zuvor so bitter enttäuschten Zuschauer zurück ins Spiel. Letztlich kam die leidenschaftliche Energieleistung aber zu spät, näher als auf sieben Punkte kam Obradovics Team nicht mehr heran. Da waren aber nur noch 14 Sekunden zu spielen und die Niederlage perfekt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false