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Nicht zu stoppen. Berlins Reggie Redding erzielte 27 Punkte. Foto: Imago

© imago/Camera 4

Basketball-Euroleague: Alba Berlin experimentiert sich zum Sieg

In der Basketball-Euroleague setzt sich Alba Berlin mit 80:72 gegen Kaunas durch und besitzt weiter gute Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.

Man kann Basketball ohne Center spielen – und auch ohne Spielmacher. Beides macht in der Regel wenig Spaß und verspricht noch weniger Erfolg. Insofern durfte man das Euroleague-Heimspiel von Alba Berlin gegen Zalgiris Kaunas als kleines Experiment verstehen. Die Berliner traten am Mittwochabend ohne die beiden angeschlagenen Aufbauspieler Cliff Hammonds und Jonathan Tabu an, der Litauische Meister musste auf seine beiden größten Profis verzichten. Welcher Ausfall würde schwerer wiegen? Das Ergebnis des Experiments war eindeutig, die Berliner setzten sich dank einer engagierten und bis auf eine fahrige Schlussphase auch konzentrierten Leistung mit 80:72 (42:37) durch.

Von Beginn versuchten die Berliner, die Lücke unter dem Korb der Litauer auszunutzen. Wo sonst bei Zalgiris der 2,10 Meter große Robertas Javtokas (fehlte wegen eines Trauerfalls in der Familie) und der 2,08 Meter große Arturas Gudaitis (Knöchelverletzung) aufräumen, mussten die Gäste gestern improvisieren. Albas Strategie war leicht zu erkennen: Die Berliner verzichteten im ersten Viertel komplett auf Würfe von der Dreierlinie und setzten dafür ihre eigenen langen Männer in Szene. Dabei konnte sich besonders Jonas Wohlfarth-Bottermann auszeichnen. Der Center erzielte acht Berliner Punkte in Serie und riss die 8567 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof zusätzlich mit einem fulminanten Block von ihren Sitzen.

Als dann auch noch der überragende Topscorer Reggie Redding aufdrehte und 13 seiner insgesamt 27 Punkte im zweiten Viertel erzielte, gingen die Gastgeber mit elf Punkten in Führung und schienen das Spiel unter Kontrolle zu haben. Allerdings hielt Arturas Milaknis für Kaunas mit drei Dreipunktewürfen dagegen, die Albas Trainer Sasa Obradovic zur Weißglut trieben und den Rückstand der Litauer im Rahmen hielten.

Die physische Überlegenheit von Alba Berlin machte den Unterschied

Mit zunehmender Spieldauer schien Zalgiris aber immer weiter zurückzuweichen, Albas physische Überlegenheit machte sich nicht nur im eindeutigen Rebound-Verhältnis von 35:17 zugunsten der Berliner bemerkbar. Auch all seine Erfahrung aus mehreren Jahren als NBA-Profi konnte Darius Songaila – dem einzigen verbliebenen Big Man der Gäste – nicht weiterhelfen. Oder darüber hinwegtäuschen, dass Songaila mittlerweile 37 Jahre alt ist.

Da sich immer mehrere Litauer der Übermacht der Berliner unter dem Korb entgegen werfen mussten, entstand außen mehr Raum für Albas Distanzschützen, die diesen Vorteil auch zu nutzen wussten. Alba führte neun Minuten vor Schluss mit 16 Punkten, allerdings kam Kaunas noch zurück und konnte zwei Minuten vor Schluss auf fünf Punkte Rückstand verkürzen. Die Wende gelang den Litauern aber nicht mehr.

Alba Berlin hat gute Chancen auf die nächste Runde in der Basketball-Euroleague

Vor dem Spiel lagen beide Teams mit je drei Siegen und fünf Niederlagen in der Tabelle der Zwischenrundengruppe E gleichauf. Während Zalgiris jetzt nur noch geringe Chancen auf das Erreichen des Play-off-Viertelfinals hat, dürfen die Berliner sich weiter Hoffnung auf einen Platz unter den ersten vier Teams machen. Die beiden Hauptkonkurrenten für den über das Weiterkommen entscheidenden vierten Platz – Barcelona und Panathinaikos Athen – treffen am Donnerstag aufeinander. Für Obradovics Team spricht, dass Alba drei seiner fünf verbleibenden Partien in eigener Halle austrägt. Und dass Hammonds und Tabu wohl bald wieder fit sind.

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