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Basketball-Team: Nationalmannschaft mit Lichtgestalt

Dirk Nowitzki war der unbestrittene König unter den Körben bei der 34. Basketball-Europameisterschaft. Doch für eine erneute Sternstunde mit dem sensationellen Gewinn der Silbermedaille konnte nur die Mannschaft als Einheit sorgen.

Frankfurt/Main - «Dirk Nowitzki ist sicherlich einer der drei besten Spieler der Welt. Doch einer allein kann kein Basketballspiel gewinnen», meinte Bundestrainer Dirk Bauermann über seinen Diamanten aus Würzburg, der in Belgrad von der Weltpresse zum «Wertvollsten Spieler» (MVP) gewählt wurde und überdies erfolgreichster Werfer war.

Die Lichtgestalt des deutschen Basketballs brachte das Team zum Leuchten, obwohl der ganz große Wurf im mit 62:78 gegen Griechenland verlorenen Finale mit dem vergeblichen Griff nach Gold daneben ging. Zum zweiten Mal nach dem überraschenden EM-Triumph am 4. Juli 1993 in München waren die langen Kerls unter den Körben für Deutschlands Sportjournalisten die Größten - eben die «Mannschaft des Jahres».

Einen solchen Parforceritt durch die Vorrunde mit Siegen gegen die Ukraine (84:58) und Russland (51:50) sowie der 82:84-Auftaktpleite gegen Italien, über das Qualifikationsspiel gegen die Türkei (66:57), das Viertelfinale gegen Geheimfavorit Slowenien (76:62) bis zum Krimi im Halbfinale gegen Spanien (74:73) hatte niemand von der Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) erwartet. Zumal die Vorbereitung alles andere als optimal verlaufen war. Die Hälfte der Testspiele wurde teils sogar hoch verloren, dazu gesellte sich extremes Verletzungspech. Neben Steffen Hamann fielen in Ademola Okulaja und Stefano Garris zwei Akteure der Startformation aus.

Doch an dem 2,13-Meter-Riesen Nowitzki wuchsen die anderen Spieler über sich hinaus. Stellvertretend seien der 1,80 Meter große Spielmacher Pascal Roller oder Defensiv- und Dreier-Spezialist Demond Greene genannt. Zu dem von Bauermann gepredigten Teamgeist und Wir-Gefühl passte die Abschlussszene vor 19 000 Zuschauern im Sportpalast von Belgrad: Der mit Hamann und Garris zum Finale eingeflogene Okulaja vergoss Tränen der Rührung, ehe er zum Mannschaftsfoto auf das Podest stieg. Zwei Jahre nach dem kläglichen Scheitern in Schweden und der verpassten Olympia-Teilnahme von Athen 2004 waren Deutschlands Riesen wieder wer. (Von Reinhard Schwarz, dpa)

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