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Sport: Basketball: Von Fehlwürfen verfolgt

Der Frust würde über Nacht vergehen, hatte Albas Manager Carsten Kerner prophezeit. Dann würden die Spieler des Deutschen Basketballmeisters realisieren, dass sie trotz der 86:89-Niederlage in der Suproleague bei ZSKA Moskau eine beeindruckende Leistung abgeliefert hatten.

Der Frust würde über Nacht vergehen, hatte Albas Manager Carsten Kerner prophezeit. Dann würden die Spieler des Deutschen Basketballmeisters realisieren, dass sie trotz der 86:89-Niederlage in der Suproleague bei ZSKA Moskau eine beeindruckende Leistung abgeliefert hatten. In der letzten halben Minute verloren sie, als den Russen noch unglaubliche acht Punkte gelangen, darunter zwei Dreipunktewürfe.

Doch Kerner irrte sich. Jörg Lütckes Frust war gestern immer noch da. "Je länger man darüber nachdenkt, um so ärgerlicher wird man", sagt er. Nachts, im Moskauer Hotelbett, gingen ihm die vergebenen Chancen durch den Kopf. Er grübelte darüber nach, wieso er selbst zwar mit drei Dreipunktewürfen nach dem 11:29-Rückstand entscheidend zur Wende beigetragen hatte - in der dramatischen Schlussphase aber zwei von drei Freiwürfen vergab. "Ich war nicht nervöser als sonst", sagt Lütcke, der keine rechte Erklärung findet für das, was passiert ist. "Die hatten zwei vogelwilde Dreier", sagt er. Aber sonst? Viel reden will er gar nicht über den Abend von Moskau, "beim Reden wird man ganz aggressiv".

Trainer Emir Mutapcic sprach von "einem unserer besten Spiele", Vizepräsident Marco Baldi spendete Lob für die Aufholjagd, "das war Spitze". Tabellensechster ist Alba vor den letzten drei Spielen in der Gruppe A. Gestern Abend traf sich das Team, "um den Kopf frei zu trainieren" (Kerner), heute empfängt Alba in der Bundesliga Aufsteiger Oldenburg (19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle). "Wenn der Frust nachwirkt, bekommt das eben Oldenburg zu spüren", sagt Kerner. Die Gäste, die zuletzt überraschend Telekom Baskets Bonn besiegten, wissen, dass es ganz schwer wird, dem Tabellenführer im 18. Spiel endlich die erste Niederlage beizubringen. Manager Jens Brämer ist jedenfalls Realist: "Wenn Alba 100 Prozent gibt, gewinnen wir nie. Und die Berliner sind selten überheblich."

Helen Ruwald

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