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Basketball-WM: Mehr Gegenwart, bitte!

Der DBB schickte sein jüngstes Nationalteam aller Zeiten zur Basketball-WM in die Türkei. Das Fazit: Hoch talentiert, aber von der Weltklasse noch weit entfernt. Ein Kommentar von Lars Spannagel.

Das Turnier sollte ein Fortschritt sein für die Mannschaft, die jungen Spieler, den deutschen Basketball. Bei der WM in der Türkei schickte der Deutsche Basketball-Bund (DBB) sein jüngstes Nationalteam aller Zeiten an den Start – das nun nach der Vorrunde bereits nach Hause fährt. Der starke Auftritt gegen Argentinien und der Sensationssieg gegen Serbien sind angesichts der Niederlagen gegen Australien und Angola fast schon vergessen, der Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Jordanien am Donnerstagabend interessierte niemanden mehr. Das zweifellos hoch talentierte Team hat es nicht geschafft, sein Potenzial abzurufen – und damit in Entwicklung und Außenwirkung einen Rückschritt gemacht.

Gerade die hoch gelobten Tibor Pleiß, Robin Benzing und Elias Harris haben gezeigt, dass sie noch weit von der Weltklasse entfernt sind. Bundestrainer Dirk Bauermann sieht das naturgemäß anders, er verfolgt langfristige Ziele und wertet Niederlagen als Teil des Reifeprozesses. Was von dem Turnier aber hängen bleibt, sind haarsträubende Fehler sowie kopflose Aktionen. Das Erreichen des Achtelfinals wäre ein wichtiges Zeichen dafür gewesen, dass man auf dem richtigen Weg ist – auch wenn die WM im nächsten Spiel gegen die USA beendet gewesen wäre.

Gestern gab der DBB bekannt, dass er die EM 2015 ausrichten will. Dirk Nowitzki könnte mit 37 Jahren dann eine Abschiedstournee durchs Land geben, die Generation Pleiß wird sich weiterentwickelt haben. Damit die Randsportart Basketball in Deutschland bis dahin nicht völlig in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, darf sich der DBB nicht noch mehr Turniere wie diese WM leisten. Den jungen deutschen Spielern gehört fraglos die Zukunft, ein bisschen mehr Gegenwart hätte aber jetzt schon gutgetan.

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