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Mein Ball! Kevin Durant lässt sich von Semih Erden nichts wegnehmen.

© Reuters

Basketball-WM: Türken schlagen alle - bis auf Einen

Acht Mannschaften hat das türkische Team bei der WM im eigenen Land bezwungen und das Land damit in Basketball-Begeisterung versetzt – nur um im Finale gegen die USA von einem 21-Jährigen fast im Alleingang besiegt zu werden.

Kevin Durant erzielte für die USA im Endspiel am Sonntagabend 28 Punkte, die Amerikaner gewannen 81:64 (42:32) und holten sich ihren ersten Weltmeistertitel seit 1994. Vor 15.000 fanatischen Zuschauern in der Sinan-Erdem-Arena von Istanbul konnten die Türken die Energieleistung ihres 83:82-Halbfinal-Sieges gegen Serbien nicht wiederholen. Die Silbermedaille bedeutet trotzdem den größten Erfolg des türkischen Basketballs seit dem zweiten Platz bei der Heim-EM 2001. Das Spiel um den dritten Platz gewann Litauen 99:88 (48:38) gegen die Serben, die sich nach der knappen Niederlage gegen die Türkei nicht mehr motivieren konnten.

Durant war für die USA bereits im Viertelfinale gegen Russland mit 33 Punkten und im Halbfinale gegen Litauen mit 38 Punkten der überragende Spieler gewesen. Gegen die zuvor im Turnier so erfolgreiche Zonenverteidigung der Türken vertrauten die Amerikaner einmal mehr auf die Treffsicherheit des Flügelspielers. Obwohl sich die türkischen Zuschauer bei jedem Ballbesitz der Amerikaner die Seele aus dem Leib pfiffen, blieb Durant unbeeindruckt.

Unter den Augen des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan, der nach seinem Triumph im Verfassungsreferendum einem zweiten historischen Ereignis am selben Tag beiwohnen wollte, versuchten die türkischen Spieler alles, um die Sensation zu schaffen, konnten aber weder ihre Größenvorteile noch die Unerfahrenheit der Amerikaner ausnutzen. Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr Unterstützung bekam Kevin Durant von seinen Mitspielern. Der beste Spieler dieser WM war er trotzdem ohne Frage. Lars Spannagel

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