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Das große Warten. Tim Ohlbrecht auf der Bank der Houston Rockets.

© dpa

Basketballprofi Tim Ohlbrecht: Führungsspieler in zwölf Minuten

Das Abenteuer NBA ist für den deutschen Basketballer Tim Ohlbrecht wohl vorerst beendet. Der 24 Jahre alte Center wurde von den Houston Rockets laut NBC Sports auf die Waiver List gesetzt, ist also ab sofort vereinslos. Ein Kommentar.

Es hört sich an wie eine einzige Niederlage für den Basketballprofi Tim Ohlbrecht. Die Houston Rockets haben den 2,10 Meter großen deutschen Centerspieler nicht mehr weiterverpflichtet, seine Karriere in der nordamerikanischen Profiliga NBA ist nach nur drei Spielen mit drei Punkten beendet. Doch Tim Ohlbrecht sollte nicht lange trauern, seine insgesamt zwölf Spielminuten in der NBA sind ein Riesenerfolg.

Der 24 Jahre alte Nationalspieler hatte zuletzt in der Bundesliga nach seinen Stationen Bamberg, Bonn und Frankfurt als schwieriger Spieler gegolten. Ihm fehlten Biss und Engagement, war ihm von Kritikern vorgeworfen worden. Nun aber hat er über den Umweg der unspektakulären NBA-Entwicklungsliga bewiesen, dass er erfolgreich im Stande ist, den schwierigen Weg zu gehen. Er hat seine Kritiker widerlegt, nun muss der nächste Schritt folgen.

Sollte sich nicht noch ein NBA-Klub melden, darf Tim Ohlbrecht der besten Liga der Welt nicht lange nachtrauern. Er muss auf dieser Erfahrung aufbauen und eine Karriere in einer europäischen oder deutschen Spitzenmannschaft anstreben. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Ademola Okulaja, der mehrfach nur knapp an einem NBA-Engagement vorbeischrammte, hat das vorgemacht. Vor allem aber muss er mit seiner neuen Erfahrung auch Verantwortung in der Nationalmannschaft übernehmen, die vor der EM in Slowenien von Absagen betroffen ist. Das wäre die Gelegenheit für Ohlbrecht, neue Größe zu zeigen. Und zu beweisen, dass man auch in nur zwölf Spielminuten zum Führungsspieler reifen kann.

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