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Sport: Batmans Revanche

In den Play-offs zur Fußball-Europameisterschaft werden vier große Duelle erwartet

Berlin - Für die Play-offs zur Fußball-Europameisterschaft umfasst die Bandbreite der von den Protagonisten verwendeten Begriffe in den Duellen zwischen der Türkei und Kroatien sowie Bosnien-Herzegowina und Portugal alles zwischen Revanche und Rache, bei den Spielen zwischen Tschechien und Montenegro sowie Estland und Irland (Zusammenfassung aller Spiele in der ARD ab 22.45 Uhr) handelt es sich für jeweils eine der Mannschaften um eine historische Chance.

Türkei – Kroatien. Eine Minute war noch zu spielen, als Ivan Klasnic Kroatien im Viertelfinale der EM 2008 in Führung brachte, das war der Einzug ins Halbfinale. Für drei Minuten, denn Semih Sentürk glich in der Nachspielzeit für die Türken aus, die am Ende im Elfmeterschießen siegten. „Es war sicher einer der traurigsten Tage in meinem Leben, und das gilt vermutlich für alle Kroaten“, erinnert sich Nationalspieler Vedran Corluka. Im Mittelpunkt stehen aber die Trainer. „Ich denke nicht an meine Zukunft“, sagt Kroatiens Nationaltrainer Slaven Bilic. „Hiddink steht ja auch unter Druck.“ Guus Hiddink wird in der Türkei bereits seit geraumer Zeit für seine Personalpolitik kritisiert, beim Scheitern wäre er seinen Job los.

Bosnien-Herzegowina – Portugal. Eine „Schlacht“ erwartet der Portugiese Helder Postiga im Hinspiel in Zenica. Er war dabei, als beide Teams vor zwei Jahren in den Play-offs zur Weltmeisterschaft aufeinander trafen. Damals gewann Portugal beide Spiele 1:0. Das Spiel in Zenica findet unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt, so wird das Hotel der Portugiesen weiträumig abgesperrt. Um die „Schlacht“ noch greifbarer zu machen, werden beide Spiele zu einem Duell zwischen den Torjägern Edin Dzeko und Cristiano Ronaldo verdichtet. „Ich sehe keinen Grund, warum Edin Dzeko einen geringeren Unterhaltungswert bei der EM haben soll als Cristiano Ronaldo“, sagt Bosniens Trainer Safet Susic.

Tschechien – Montenegro. Seit einem Schädelbasisbruch vor fünf Jahren spielt Tschechiens Nationaltorwart Petr Cech mit Helm, nun könnte wegen eines Nasenbeinbruchs noch eine Gesichtsmaske hinzukommen. „Wenn ich spiele, sehe ich aus wie Batman“, sagt Cech, dessen Einsatz unsicher ist. Tschechien wird ihn vielleicht brauchen, denn Montenegro überzeugte in seinen Gruppenspielen nicht nur mit der starken Defensive, die nur sieben Treffer zuließ, sondern auch mit der effizienten Offensive um Mirko Vucinic von Juventus Turin.

Estland – Irland. Die estnischen Spieler verdienen ihr Geld in China, Aserbaidschan oder Zypern. „Super, unglaublich, historisch!“ titelte die estnische Tageszeitung „Eesti Paeveleht“ nach dem Erreichen der Play-offs. Alleine um dann die Schlagzeilen zu lesen, wünscht man den Esten das Weiterkommen.

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