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Sport: Baumanns Pochen auf seinen Start bei Olympiaqualifikation setzt Richter unter Druck

Dieter Baumann pocht auf einen Start bei den deutschen 10 000-m-Meisterschaften am 27. Mai in Troisdorf und bringt damit den Rechtsausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in die Zwickmühle.

Dieter Baumann pocht auf einen Start bei den deutschen 10 000-m-Meisterschaften am 27. Mai in Troisdorf und bringt damit den Rechtsausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in die Zwickmühle. Das unabhängige Gremium unter Vorsitz von Wolfgang Schoeppe müsste vor dem Qualifikationsrennen für Olympia in Sydney über den Antrag des DLV-Präsidiums auf eine Zwei-Jahres-Sperre gegen den wegen Dopingverdachts suspendierten Olympiasieger von 1992 entscheiden, um etwaige Schadensersatzforderungen an den Verband zu vermeiden. Dennoch will Schoeppe weiterhin auf die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Tübingen in der Zahnpasta-Affäre warten.

Eine zum zweiten mal von Baumann-Anwalt Michael Lehner beantragte einstweilige Aufhebung der Suspendierung für den Olympia-Qualifikationszeitraum hat der Rechtsausschuss-Vorsitzende laut DLV-Pressemitteilung abgelehnt. Und das, obwohl Schoeppes Hoffnungen auf einen unmittelbar bevorstehenden Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geplatzt scheinen: "Gutachten eines Nürnberger Instituts und des Landeskriminalamtes stehen weiterhin aus", erklärte der Tübinger Oberstaatsanwalt Hans Ellinger am Mittwoch. Dem DLV droht eine äußerst undankbare Situation: Eine Entscheidung ohne die Fakten des Staatsanwalts könnte sich im Nachhinein in beide Richtungen als falsch erweisen.

Dieter Baumann schließt eine einstweilige Verfügung vor einem ordentlichen Gericht nicht aus, um seinen Start durchzusetzen. Er meinte am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Aachen aber auch: "Zunächst soll der Sport die Möglichkeit haben, das auf anständige Weise zu beurteilen."

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