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Sport: Baustelle Athen bekommt langsam olympischen Glanz

Chancen auf vernünftige Spiele sind erstaunlich schnell gestiegen

Athen (dpa). Das Internationale Olympische Komitee (IOC) beurteilt die Vorbereitungen auf die Spiele 2004 in Athen (13. bis 29. August) mit wachsender Zuversicht. Das Organisationskomitee ATHOC habe „erstaunliche Fortschritte“ vorzuweisen, sagte IOCVizepräsident Kevan Gosper (Australien) in der griechischen Hauptstadt. Der Vorsitzende der IOC-Koordinierungskommission, Denis Oswald (Schweiz), zeigte sich „beeindruckt“ vom Fortgang der Vorbereitungen und gab sich „sehr zuversichtlich“, dass es „große Spiele geben wird“. Die führenden IOC-Mitglieder machten ihre Aussagen gut 14 Monate vor der Eröffnung der nächsten Sommerspiele bei einer Informationsveranstaltung für die Weltpresse. Sie stehen in einem starken Kontrast zu den Einschätzungen des IOC von Anfang des Jahres.

So hatte IOC-Präsident Jacques Rogge noch am 3. Februar gesagt: „Wir sind in großer Besorgnis, es ist eine ernste Situation.“ Die Spiele würden zwar stattfinden. Doch „in Frage gestellt ist ihre Qualität“. Acht Sportstätten waren nach IOC-Einschätzung nicht im Zeitplan, es drohten „Wettkämpfe in Provisorien und der Ausfall von Testwettbewerben“.

Zuversicht verbreitete auch Gianna Angelopoulos-Daskalaki. „ATHOC, die Regierung und die Bauindustrie arbeiten mit neuer Qualität. Wir werden fertig sein, wenn die olympische Flamme entzündet wird“, verkündete die Chefin des Organisationskomitees. Gegenwärtig stellt sich Athen allerdings noch als eine einzige Baustelle dar. Straßen müssen noch gebaut oder verbreitert werden. Die wenigsten Sportstätten sind fertig gestellt. ATHOC betreibt laut Angelopoulos-Daskalaki noch 32 Baumaßnahmen. Oswald sprach deshalb von einem „engen Zeitplan“. Es dürfe keinerlei Verzögerungen mehr geben.

Im August werden sieben Testwettbewerbe in olympischen Wettkampfstätten stattfinden, darunter im Rudern und Kanu auf der neu geschaffenen Regattastrecke in der Nähe von Marathon. Doch die Anlage wird wegen fehlender Tribünen und schlechter Infrastruktur dann immer noch ein Provisorium sein. Ein Teil der vor den Spielen geplanten Testwettbewerbe kann nicht auf olympischen Anlagen ausgetragen werden. Die Gesamtkosten waren zu Beginn des Jahres um 800 Millionen Euro auf 5,4 Milliarden Euro angestiegen.

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