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Roberto di Matteo weist sein Team, den FC Schalke 04, beim Spiel bei Bayer 04 Leverkusen an.

© Reuters

Update

Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04 1:0: Roberto Di Matteo erlebt erste Niederlage in der Bundesliga

Der FC Schalke 04 verliert in der Bundesliga 0:1 bei Bayer 04 Leverkusen und verpasst somit den Sprung auf die internationalen Plätze. Hakan Çalhanoğlu entscheidet das Spiel.

Als seine Premierenniederlage in der Bundesliga amtlich war, starrte Roberto Di Matteo erstmal in den Leverkusener Dauerregen. Ein gezwungenes Lächeln huschte dem Trainer des FC Schalke 04 nach dem 0:1 (0:0) bei Bayer Leverkusen übers Gesicht, später ließ der 44-Jährige dann auch einen mündlichen Kommentar folgen. „In der defensiven Organisation haben wir nicht so schlecht gestanden, aber im Spielaufbau können wir uns sicher noch sehr verbessern“, bemängelte Di Matteo das extrem dürftige Angriffsspiel seiner Mannschaft. Dann ergänzte er: „Wir sind durch einen super Freistoß besiegt worden.“

Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes nannte die Aktion, bei der Hakan Calhanoglu den Ball aus halblinker Position ins linke obere Toreck zwirbelte, „ein Traumtor“. Und der Schütze sagte: „Ich trainiere diese Freistöße jeden Tag, und es war genau die Position, aus der ich das immer übe.“ Mit seinen acht Versuchen schoss der frühere Hamburger doppelt so oft aufs Tor wie die gesamte Schalker Mannschaft.

Für Bayer war es ein Déjà-vu vom Mittwoch. Auch beim 2:0 in der Champions League gegen St. Petersburg verzichtete der Gegner auf jeglichen Spielaufbau, drosch die Bälle unter Umgehung des Leverkusener Pressings weit und hoch nach vorne. Die erhoffte Unterstützung durch Defensive und Mittelfeld, in dem Kevin-Prince Boateng verletzt fehlte, fiel allerdings aus. „Die Stürmer können das nicht alleine machen“, erklärte Di Matteo die Harmlosigkeit seines Teams.

Stefan Reinartz zog sich einen Augenhöhlenbruch zu

Vor der Pause lieferten sich beide Mannschaften ein intensives Kräftemessen, die taktische Linientreue der Akteure verhinderte jegliche Torchancen. Das Ganze wurde garniert mit harten, aber meist fairen Zweikämpfen. Für Stefan Reinartz endete eines dieser Duelle allerdings blutig: Bei einem Luftduell mit Marco Höger zog sich Bayers Mittelfeldspieler einen Cut unter dem linken Auge zu und musste Mitte der ersten Hälfte mit Verdacht auf Augenhöhlenbruch ausgewechselt werden.

„Eine sehr krasse Szene“, murrte Bayer-Coach Roger Schmidt, als er Högers Ellenbogeneinsatz später im Fernsehen betrachtete, „wenn der Schiedsrichter das genau gesehen hätte, hätte er sicher auch Rot gezeigt.“ So wie bei der harten Grätsche des für Reinartz eingewechselten Tin Jedvaj gegen Schalkes Jan Kirchhoff, fünf Minuten vor Schluss. Doch Leverkusen, das insgesamt bissiger, schneller im Spielaufbau und mit mehr Zug zum Tor agierte, überstand auch die kurze Phase in Unterzahl ohne größere Probleme. Und schob sich in der Tabelle der Bundesliga mindestens vorübergehend auf Platz vier.

Hakan Calhanoglu schoss acht Mal aufs Tor - doppelt so oft wie Schalke

Nicht zuletzt dank Calhanoglu, der sein Glück schon vor der Pause immer wieder mit Fernschüssen versuchte, die aber stets in den Armen von Keeper Ralf Fährmann endeten. In der 53. Minute war der Bann gebrochen: Bayers Spielmacher brachte den spielentscheidenden Schuss an – und seinen Trainer nach dem verdienten Sieg zum Strahlen. Roger Schmidt sagte: „Meine Mannschaft kann wirklich stolz sein auf das, was sie heute gespielt hat." Roberto di Matteo bescheinigte seiner Mannschaft immerhin, dass sie "lernwillig" sei.

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