zum Hauptinhalt
Souveräner Sieg für Zlatan Ibrahimovic und seinen Klub Paris St. Germain.

© Reuters

Update

Bayer 04 Leverkusen vor dem Aus: Leverkusen verliert 0:4 gegen PSG

Bayer 04 Leverkusen war seinem Gegner Paris St. Germain im Champions League-Achtelfinale weit unterlegen. Der Bundesligist geriet auch noch in Unterzahl - das Ergebnis fiel am Ende entsprechend deutlich aus.

Am Ende hatte sich keiner getraut. Das Spiel war abgepfiffen, Bayer Leverkusen hatte 0:4 (0:3) verloren, doch zunächst trat kein Spieler an Zlatan Ibrahimovic heran, um einen Trikottausch anzuregen. Der Stürmer, der zwei Tore für Paris St. Germain erzielt hatte, blieb unbehelligt. Vielleicht war es noch die Ehrfurcht vor dessen Traumtor zum 3:0, die die Leverkusener lähmte nach der Hinspielniederlage im Achtelfinale der Champions League.

Kurz vor der Halbzeit hatte Ibrahimovic an der Strafraumgrenze sein linkes Bein zurückschnellen lassen und den Ball in den rechten Winkel gehämmert. Die Leverkusener schauten nur zu wie ehrfürchtige Autogrammjäger. Dennoch wollte sich bei Bayer kein Spieler die Blöße geben, wie vor zwei Jahren Jagd auf das Souvenir eines Stars zu machen.

Peinlich war es dennoch. Der Bundesligazweite, der fünf seiner sieben vergangenen Pflichtspiele verlor, bekam gegen die Franzosen kein Bein an den Boden und verlor seinen eigenen Fußball vollends aus den Augen. Ohne nennenswerte Gegenwehr gaben sich die Rheinländer schon früh geschlagen und fahren in drei Wochen desillusioniert und so gut wie chancenlos zum Rückspiel in den Parc des Princes nach Paris.

„Wir haben mutlos gespielt, ängstlich gespielt, warum würde ich auch gerne wissen. Das war gerade in der ersten Halbzeit ein ganz schlechtes Spiel von uns“, sagte Verteidiger Ömer Toprak. „Für uns gilt es jetzt, hart zu arbeiten.“

Leverkusen fanden einfach nicht ins Spiel

Den größten Teil der zweiten Hälfte an einem völlig missratenen Abend musste Bayer auch noch in Unterzahl überstehen, da der eigentlich als Sicherheitschef vorgesehene Bosnier Spahic nach Gelb-Rot vorzeitig gehen musste. Das passte zu einem Abend, an dem ein Bundesliga-Spitzenklub so kein Werbung für den Spitzenfußball in Deutschland machte.

An ihr Limit wollten sie kommen und stießen doch schnell an Grenzen: Die Leverkusener fanden einfach nicht in ihr Spiel und liefen den Parisern von Beginn an hinterher. Frankreichs Meister bestimmte das Tempo, den Spielfluss und damit die Inszenierung dieser einseitigen Auseinandersetzung unter Ungleichen.

Schon nach zwei Minuten ließ sich Bayer-Kapitän Simon Rolfes den Ball abnehmen und kam nicht hinterher, als Blaise Matiudi zum frühen Führungstreffer eilte. Von da an war die Richtung dieser Begegnung vorgezeichnet, zumal da der zunächst eher als Ballverteiler aufgefallene Superstar Ibrahimovic auch noch beherzt zuschlug. Und das gleich doppelt. Nachdem Emir Spahic Ezequiel Lavezzi im Fünfmeterraum leicht weggeschubst hatte, nutzte der extravagante schwedische Angreifer die unverhoffte Strafstoßgelegenheit mit einem Flachschuss ins linke Eck. Dann legte Ibrahimovic mit der sehenswerten Kostprobe seiner Schusskraft nach.

Ibrahimovic schoss mal wieder ein Traumtor

Das war’s dann schon in diesem Duell, das keines war. Bayer Leverkusen, schon in der Champions-League-Gruppenphase mit einem niederschmetternden 0:5 daheim an Manchester United gescheitert, hatte sich aufs Neue vorführen lassen. Wie wenig verheißungsvolle Worte wert sind vor Spielen, in denen Taten gefragt sind, bestätigte sich wieder einmal. So hatte Simon Rolfes, am Dienstag einer der vielen Leverkusener Pechvögel, vorher behauptet, ein Debakel wie gegen Manchester werde den Leverkusenern nicht noch einmal widerfahren. Der Pausenstand von 0:3 verhieß eine weitere derbe Abfuhr für Leverkusen. Das Team war chancenlos gegen eine Mannschaft, die auch in der Champions League zu Höherem berufen scheint.

Der Leverkusener Trainer Sami Hyypiä reagierte zur Halbzeit mit zwei Wechselmanövern auf den aussichtslosen Zwischenstand und gab Reinartz für Rolfes und dem 17 Jahre alten Brandt für Son eine Chance, es besser zu machen. Tatsächlich häuften sich vor allem die Härtefälle in einer Begegnung, in der Spahic persönlich zur Rechenschaft gezogen wurde: Der Bosnier flog mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er mit dem Arm in Lucas’ Gesicht den Brasilianer vergeblich zu bremsen versucht hatte. Ob mit lauteren oder unlauteren Mitteln: Bayer Leverkusen kam an diesem Abend mit einer europäischen Topmannschaft nicht mit und fing sich einen weiteren Treffer durch Yohan Cabaye kurz vor dem Abpfiff.

Bayer darf sich ab sofort wieder voll auf die Bundesliga konzentrieren und dabei etwas für seinen lädierten Ruf tun.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false