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Die beiden Flügelstürmer Franck Ribery (l., 1 Tor, 3 Vorlagen) und Arjen Robben (2 Tore, 2 Vorlagen) stellten die Hoffenheimer Defensive vor unlösbare Probleme an diesem Nachmittag.

© dapd

Bayern - Hoffenheim 7:1: Erleichterung mit jedem Schuss

Der FC Bayern München hat für das Rückspiel in der Champions League gegen den FC Basel am Dienstag warmgeschossen und die TSG Hoffenheim mit 7:1 nach Hause geschickt.

Dieser Tag war so gelungen, da ließ sich Mario Gomez auch nicht von dem – so seine Worte – „Loch im Schienbein“ die Laune verderben. Mit einem feinen Lächeln im Gesicht erzählte er davon, er müsse „jetzt einfach aufpassen, dass kein Schmutz und keine Bakterien in die Wunde kommen“. Dann erzählte er auch noch von Schmerzen in der Hüfte. Aber auch das machte ihm anscheinend keine Sorgen. Gomez freute sich viel mehr über seine Bilanz, die Saisontreffer 19 bis 21 nach zuletzt drei Ligaspielen ohne Tor, und das Gesamtergebnis: einen 7:1 (5:0)-Sieg des FC Bayern gegen eine – allerdings völlig konfuse – Mannschaft der TSG Hoffenheim. Mit dieser Partie schrieben die Münchner ihre janusköpfige Bilanz fort. Zu Hause sind dem deutschen Rekordmeister nun sieben Siege in Serie gelungen, bei einem Torverhältnis von 23:3, auswärts hingegen haben die Münchner nur eines der vergangenen sechs Spiele gewonnen.

Aus dieser Heimstärke schöpfen die Bayern auch ein gutes Stück Optimismus für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Basel am kommenden Dienstag. Dieses Spiel, in dem es gilt, das 0:1 aus dem Hinspiel umzudrehen, war nach dem Hoffenheim-Spaziergang schnell das dominierende Thema. „Wir müssen die Euphorie von heute mitnehmen in diese Partie“, forderte Gomez. Kapitän Philipp Lahm sagte: „Man sieht, was möglich ist, wenn wir gleich am Anfang unsere Chancen nutzen.“ Allerdings waren die Gäste am Sonnabend dermaßen schwach, dass sich überschwängliche Prognosen für Dienstag verbieten. Das betonte auch Bayerntrainer Jupp Heynckes: „Basel wird es uns nicht so leicht machen.“

Schon nach neun Sekunden hatte Franck Ribéry die erste Ecke für Bayern herausgeholt, eine Szene mit Symbolwert für den Rest des Spiels. In der fünften Minute fiel das 1:0. Mario Gomez schickte Thomas Müller rechts außen los, der zog nach innen, passte scharf herein, Torwart Tom Starke wehrte nach vorn ab, Gomez staubte ab. Dabei prallte er mit einem Gegenspieler zusammen und holte sich besagtes Loch im Schienbein, was ein paar Minuten Behandlung erforderte, ihn dann aber nicht weiter beeinträchtigte.

Das zeigte sich kurz nach seiner Rückkehr auf den Platz. Lahm, der diesmal Rafinha auf der rechten Seite ersetzte, passte nach innen zu Gomez, der schon wieder im Getümmel steckte. Lahm setzte giftig nach, Marvin Compper wusste sich nur mit einem tölpelhaften Foul zu helfen. Den daraus resultierenden Elfmeter verwandelte Arjen Robben sicher. An diesem Punkt hätte man den Hoffenheimern gewünscht, dass jemand von außen das Handtuch wirft und das Spiel abgebrochen wird. Das hätte ihnen die folgenden Peinlichkeiten erspart.

Denn nun kollabierte ihr Spiel völlig. Weil niemand Toni Kroos auch nur ein bisschen störte, ließ der nach einer guten Viertelstunde aus 25 Metern einen Flachschuss aufs kurze Eck ab – 3:0. Befreit von jeder taktischen Beschränkung spielten die Bayern nun mit dem Gegner Jo-Jo – so wie sie es sonst bei einem ihrer Sommer-Testspiele gegen den TSV Posemuckel tun. Ein Pässchen von Ribéry – und Robben und Gomez liefen allein auf das Tor zu, Robben genehmigte sich den Treffer. Nach einem grotesk misslungenen Befreiungsschlag von Daniel Williams besorgte dieses Trio in der Reihenfolge Robben-Ribéry-Gomez auch das 5:0. Nun skandierten die Bayernfans in der Südkurve: „Nur noch fünf, nur noch fünf!“

Nach der Pause trugen beide Mannschaften zunächst ihren Teil dazu bei, den Wunsch der Bayernfans zu erfüllen: Eckball Robben, Kopfball Gomez, 6:0. Konter Bayern, Robben auf Ribéry, 7:0. Nach einer Stunde dann wechselte Heynckes unter lautstarkem Jubel den genesenen Bastian Schweinsteiger ein, was diesen Nachmittag aus Bayernsicht abrundete. Denn ihren Mittelfeldchef hatten die Bayern in den vergangenen vier Wochen schmerzlich vermisst. Aus dem zweistelligen Sieg wurde dann allerdings doch nichts mehr. Hoffenheim gelang sogar noch ein Törchen, genau genommen gelang einem ehemaligen Hoffenheimer dieses Tor. Luiz Gustavos Eigentor war eine passende Schlusspointe dieses seltsamen Bundesligaspiels.

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