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Uli Hoeneß war erstmals wieder nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung wieder in der Allianz-Arena dabei uns sah nur ein 3:3 des neuen Deutschen Meisters FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

© Reuters

Update

Bayern München - 1899 Hoffenheim 3:3: Uli Hoeneß muss Remis und schwere Verletzung von Thiago mitansehen

Uli Hoeneß sieht mit an, wie seine Bayern gegen Hoffenheim nach 19 Siegen in Folge nur ein 3:3 erreichen. Für Thiago ist nach schwerer Verletzung die WM-Teilnahme in Gefahr.

Markus Gisdol sah aus wie ein Sieger. Der Trainer der TSG Hoffenheim durfte sich auch so fühlen, obwohl seine Mannschaft gar nicht gewonnen hatte. Aber ein 3:3 gegen den FC Bayern München zu erreichen, ist im Moment wie ein Sieg. "Es ist super, dass wir an diesem Sahnetag belohnt wurden."

Für die Münchner ist der erste Punktverlust nach 19 Bundesligasiegen hintereinander nach dem vorzeitigen Titelgewinn unter der Woche nur noch ein ganz kleiner Betriebsunfall – und eine Warnung für die bevorstehenden Aufgaben in der Champions League. "Wenn wir so spielen wie heute", sagte Trainer Pep Guardiola, "sind wir gegen Manchester United nicht Favorit."

"Drei wichtige Spiele"

Er hätte dem Mann, den er als seinen Freund bezeichnet und dem er die Meisterschaft gewidmet hatte, vermutlich ein schöneres Spiel gewünscht bei dessen Rückkehr ins Stadion. Uli Hoeneß hatte am Samstag zum ersten Mal seit seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung vor gut zwei Wochen wieder im rotweißroten Schal auf der Ehrentribüne Platz genommen. Für den ehemaligen Präsidenten dürfte es gleichzeitig auch einer der letzten Besuche gewesen sein, denn nach Ostern muss er seine Haftstrafe antreten.

Es ging hin und her zwischen den Bayern und Hoffenheim - hier lässt Ribéry (r.) Hoffenheims Johnson aussteigen.
Es ging hin und her zwischen den Bayern und Hoffenheim - hier lässt Ribéry (r.) Hoffenheims Johnson aussteigen.

© afp

"Drei wichtige Spiele" habe der FC Bayern in den nächsten Wochen, hatte Guardiola nach der Meisterparty in Berlin gesagt, und das seien die beiden Viertelfinalbegegnungen in der Champions League gegen Manchester United sowie das Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Bundesliga-Partie gegen Hoffenheim taugte in des Trainers Überlegungen nur als Vorbereitung auf den Auftritt drei Tage später in Old Trafford. Er schonte Stammkräfte und schickte dafür Ersatztorhüter Tom Starke sowie Diego Contento, Daniel van Buyten, Claudio Pizarro und Xherdan Shaqiri auf den Platz.

Das Signal kam an in der Mannschaft, die Bayern ließen es gemütlich angehen. Die Fans in der Südkurve besangen zwar ausdauernd die Deutsche Meisterschaft, aber Hoffenheim tat alles, um die Party zu vermiesen. Die Gäste störten die nur rudimentär vorhandene Spielfreude mit frühem Pressing.

Trainer Markus Gisdol hatte seinen Spielern mitgegeben: "Spielt mutig", denn "es gibt ja keinen Grund, hier Angst zu haben." Die Mannschaft sollte "austesten, wie weit wir mit Pressing kommen". Sie kam so weit, wie schon lange keine Bundesliga-Mannschaft mehr in der Münchner Arena. Nach gut zwanzig Minuten schickte Kevin Volland den an der Mittellinie lauernden Anthony Modeste. Torwart Starke konnte den strammen Flachschuss des Hoffenheimer Stürmers nur abklatschen, und Modeste vollendete im Nachschuss zur Führung für die Gäste.

Thiago könnte bei der WM fehlen

Eine Verletzung von Thiago zwang Guardiola zu einem frühen Wechsel. Philipp Lahm, der für Manchester geschont werden sollte, ersetzte den Spanier (25.), der mit einer Innenbandverletzung nicht nur am Dienstag fehlen wird, sondern wohl mehrere Wochen. Am Abend kam die Diagnose: Innenband-Teilriss, nun ist sogar die WM-Teilnahme Thiagos in Gefahr.

"Das war unser größter Verlust heute", gab Arjen Robben zu. Der Rückstand weckte immerhin die Lebensgeister des FC Bayern. Die Mannschaft verschärfte das Tempo, nahm die Zweikämpfe an und verlagerte das Spiel weiter nach vorne in die gegnerische Hälfte. Pizarro gelang nach einer halben Stunde der Ausgleich, wenig später erzielte Shaqiri das 2:1 – die Bayern waren wieder im Spiel.

Das 3:1 erneut durch Pizarro schien die Vorentscheidung zu sein, zumal Hoffenheim eingeschüchtert wirkte. Aber kurz vor dem Pausenpfiff kamen die Gäste zurück. Sejad Salihovic sorgte mit einem traumhaften Freistoß aus 30 Metern für den Anschlusstreffer. Die zweite Halbzeit begann Hoffenheim ähnlich mutig wie die erste. Kurz nach der Pause vergab Firmino noch die Chance zum Ausgleich, gute zwanzig Minuten später machte er es besser und erzielte das 3:3. Drei Gegentore im eigenen Stadion hatten die Münchner in der Bundesliga zuletzt vor drei Jahren kassiert.

Pep Guardiola wunderte das dritte Unentschieden in dieser Spielzeit nicht. Ohne Ballkontrolle, erklärte er, "sind die 17 anderen Mannschaften besser als wir". Das wirkte übertrieben. "Nicht mehr chancenlos" hätte wohl eher gepasst.

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