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Ivica Olic

© dpa

Bayern München: Hoeneß bestätigt Olic-Wechsel

Der kroatische Fußball-Nationalspieler Ivica Olic vom Hamburger SV wird von der kommenden Saison an für Bayern München spielen. Der HSV hat bereits einen Nachfolger im Auge.

Direkt nach der frühmorgendlichen Ankunft in Dubai beendete Uli Hoeneß das Versteckspiel um Ivica Olic, das eigentlich gar keines mehr war. Der kroatische Fußball-Nationalspieler wird wie erwartet im Sommer vom Hamburger SV zum deutschen Rekordmeister Bayern München wechseln. "Wir sind uns einig geworden. Es fehlen nur noch die Unterschriften unter den Vertrag", bestätigte Hoeneß auf der Internetseite des FC Bayern. Der 29 Jahre alte Olic erhält in München einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2012, der ihm nach Medienberichten ein fürstliches Gehalt von vier Millionen Euro pro Jahr bescheren soll. Da Olic zudem ablösefrei zu haben war, soll der Kroate zusätzlich ein Handgeld in Millionenhöhe bekommen.

Die Unterschriften unter den Kontrakt könnten Hoeneß und Olic eigentlich im luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel "The Palace" leisten, in dem die Bayern bis zum 10. Januar logieren. Denn am Samstag reist auch der HSV zu einem Kurzaufenthalt nach Dubai. Der Bundesligist trifft in dem Emirat am Dienstag (16 Uhr/DSF) im Rahmen der Dubai Football Challenge auf den AC Mailand mit seinem prominenten englischen Leihspieler David Beckham.

"Es ist nicht einfach für mich"

Noch beim Trainingsauftakt des HSV am Freitag hatte Olic das den Bayern gegebene "Ja"-Wort nicht öffentlich bestätigen wollen. "Es ist nicht einfach für mich. Es wird mein letzter großer Vertrag, da muss man lange nachdenken", hatte der Angreifer geflunkert. Aber den Abschied von den Hamburgern, die finanziell nicht mit dem Bayern-Angebot mithalten konnten, kündigte er schon da an: "Ich kann sagen, dass keine große Chance mehr für den HSV besteht, dass ich bleibe."

Der laufstarke Olic ist der erste Neuzugang der Bayern für die kommende Saison und soll im Team von Trainer Jürgen Klinsmann Nationalspieler Lukas Podolski ersetzen, dessen Abschied aus München beschlossene Sache ist. "Wir sind überzeugt davon, dass Ivica wunderbar zu unseren beiden Stürmern Luca Toni und Miroslav Klose passt", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärt. Hoeneß glaubt, dass Olic zudem weniger Ärger als Podolski machen wird, wenn er mal auf der Bank Platz nehmen muss: "Er ist hungrig und wird sicher weniger Theater machen, wenn er draußen sitzt." Nur ein Ergänzungsspieler im Münchner Luxuskader soll Olic aber nicht sein. "Wir holen nur Spieler, die uns verstärken", betonte Hoeneß.

Zwölf Tore, acht Vorlagen

Olic war im Januar 2007 für 2,5 Millionen Euro vom russischen Erstligisten ZSKA Moskau nach Hamburg gewechselt und machte sich mehr als bezahlt. In der laufenden Saison erzielte der Leistungsträger in 25 Pflichtspielen 12 Tore, weitere acht bereitete er vor. Die stolze Quote dürfte es Sportchef Dietmar Beiersdorfer schwermachen, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Ein Tauschgeschäft mit Podolski, dessen Vertrag in München erst 2010 ausläuft, ist wohl zu teuer.

Der HSV hatte alles versucht, Olic zu halten, von einem Drei-Millionen-Gehalt war die Rede. Bayern bot mehr, angeblich auch Juventus Turin. "Wir können und wollen nicht für einen einzigen Spieler unser Gehaltsgefüge total durcheinanderbringen", hatte HSV-Chef Bernd Hoffmann stets betont. Womöglich werden die Hamburger bei der Suche nach einem Olic-Nachfolger wieder in Russland fündig: Als ein Kandidat wird Mittelstürmer Pawel Pogrebnjak von Zenit St. Petersburg gehandelt - aber billig ist auch der nicht.

Klaus Bergmann[dpa]

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