zum Hauptinhalt
Klose

© dpa

Bayern München: Klose fällt mindestens sechs Wochen aus

Der FC Bayern München muss wesentlich länger als ursprünglich vermutet auf Nationalspieler Miroslav Klose verzichten. Nach seiner Verletzung am Sprunggelenk fällt der Stürmer "sechs bis acht Wochen" aus und fehlt seiner Mannschaft damit in der Endphase der Bundesliga-Saison.

5:1, 7:1, 3:0 - alles super, Tore satt! Aber ausgerechnet nach der Jubel-Woche mit drei Siegen und 15 Toren hat Bayern München urplötzlich ein gewaltiges Sturm-Problem mit womöglich bitteren Folgen für die geplanten Großangriffe in Fußball-Bundesliga und Champions League. Denn Miroslav Klose fällt nach einer Fuß-Verletzung länger aus als vermutet. Schon vor dem operativen Eingriff am rechten Sprunggelenk des Angreifers am Montagnachmittag bestätigte Uli Hoeneß der "Süddeutschen Zeitung" die schlimmsten Befürchtungen. Klose "fällt sechs bis acht Wochen aus", sagte der Manager.

Klose verletzt, Luca Toni außer Gefecht, Landon Donovan zurück in den USA - angesichts dieser Vorzeichen hatte Jürgen Klinsmann schon vor dem trainingsfreien Montag von einer "prekären Lage" für den deutschen Meister gesprochen. Dem Trainer schwant Böses für die hohen Ziele des Rekordmeisters: "Die Decke im Angriff ist sehr, sehr dünn. Das ist eine ganz schwierige Konstellation."

"Ungewöhnliche Verletzung"

Klose hatte am Samstag beim Sieg in Bochum ohne Einwirkung eines Gegenspielers einen Riss der Sehnenführung im rechten Sprunggelenk erlitten. "Das ist eine ungewöhnliche Verletzung. So etwas passiert eher selten", berichtete Hoeneß. Klose wird entgegen der ersten Einschätzung nicht nur das Heimspiel der Bayern am Samstag gegen den Karlsruher sowie die WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft gegen Liechtenstein (29. März) und Wales (1. April) verpassen, sondern auch das Champions-League-Viertelfinale Anfang April. Der Gegner wird von der Uefa am kommenden Freitag in Nyon ausgelost.

Ausgerechnet in einer ganz heißen Saison-Phase ist eingetreten, was Klinsmann immer befürchtet hatte - ein Engpass in der Münchner Offensiv-Abteilung. Erst letzte Woche, als der ausgeliehene Donovan nach Los Angeles zurückkehrte, hatte Klinsmann gewarnt: "Wenn sich einer unserer drei Stürmer verletzt, wird es eng." In Bochum fehlten plötzlich sogar zwei von drei Angreifern.

Neue Erfahrung für Podolski

Die Situation ist kurios: Über Nacht ist der zwischenzeitlich zum Stürmer Nummer 4 abgewertete Lukas Podolski wichtiger denn je für den FC Bayern geworden, obwohl er alles andere als ein Strafraumstürmer ist. "Es ist ein schöneres Gefühl, wenn man weiß, dass man spielt", sagte Podolski: "Ich weiß, dass ich Potenzial habe. Ich will mich hier mit Titeln und guten Leistungen verabschieden."

Der Köln-Heimkehrer, der in Bochum einen Elfmeter verschoss, ist nach Kloses Pech auch in der Nationalelf vorne wieder erste Wahl. Bundestrainer Joachim Löw wird ihn nach der Nichtberücksichtigung beim 0:1 gegen Norwegen für die Länderspiele gegen Liechtenstein in Leipzig sowie gegen Wales in Cardiff wieder nominieren.

Klinsmann bleibt aktuell nur die Hoffnung, dass Toni schnell wieder auf die Beine kommt. Die letzten fünf Partien hat der Italiener wegen seiner Achillessehnen-Probleme inzwischen versäumt. Am Dienstag soll der Torjäger wieder ins Mannschaftstraining einsteigen - aber Zweifel bleiben. "Seine Verletzung an der Achillessehne ist mit Ruhe zu beheben, das haben unsere Ärzte gesagt", berichtete Hoeneß.

Klinsmann wird abwägen müssen, ob er Toni gegen den KSC wieder schont oder einen Einsatz riskiert. Immerhin zeichnet sich eine Rückkehr von Franck Ribéry (Schienbein-Prellung) ab, der als hängende Spitze aushelfen könnte. Gegen den Tabellenletzten, sagte Hoeneß der SZ, "müssen wir in einem Heimspiel auch so bestehen". Er meinte damit, ohne die Top-Stürmer Klose und Toni. 

Klaus Bergmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false