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Nico Hillenbrand erzielt das 1:0 für Walldorf.

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Update

Bayern souverän, Hannover furios: DFB-Pokal: Walldorf schmeißt Darmstadt raus

Viertligist Walldorf schlägt Darmstadt 1:0 und zieht ins Achtelfinale ein, Fürth gewinnt gegen Mainz. Auch München, Schalke, Köln, Wolfsburg und Hannover schaffen den Sprung unter die letzten 16.

Nach dem blamablen Pokal-K.o. beim letzten verbliebenen Viertligisten schlichen die entsetzten Profis von Darmstadt 98 mit gesenkten Köpfen vom Rasen, auf dem die Amateure des FC Astoria Walldorf ausgelassen ihren Coup feierten. Der hessische Fußball-Bundesligist unterlag am Mittwoch nach einem desaströsen Auftritt mit 0:1 (0:1) und schied in der zweiten Runde aus. Der krasse Außenseiter bejubelte nach dem Treffer von Nico Hillenbrand in der 32. Minute dagegen den erstmaligen Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale, der mit mehr als einer halben Million Euro versüßt wird.

„Wir haben uns in einen Rausch gespielt und hätten den Sack sogar früher zumachen können. Jetzt hoffen wir auf ein gutes Los“, sagte Siegtorschütze Hillenbrand. Beim Favoriten herrschte dagegen das blanke Entsetzen. „Das war zu wenig. Wir hatten das Weiterkommen nicht verdient“, räumte Abwehrspieler Fabian Holland ein. Und Mittelfeldmann Jeromé Gondorf stellte enttäuscht fest: „Wir haben alles probiert, aber wenn du die Scheiße am Fuß hast...“

Darmstadt agierte ohne richtigen Offensivplan

Die Amateure, die mit sechs Studenten in der Startelf antraten, kamen vor 4000 Zuschauern nur in der Anfangsphase kurz ins Schwitzen. Marcel Heller (5.) bot sich die schnelle Chance zur Gästeführung, doch der Routinier scheiterte an Astoria-Torwart Jürgen Rennar. Mehr Offensivaktionen brachte der Favorit in der ersten Halbzeit nicht zustande.

Selbst gegen den Viertligisten reichten die limitierten spielerischen Mittel der „Lilien“ nicht aus. Entsprechend bedient war Trainer Norbert Meier schon zur Pause. Denn der kecke Außenseiter, der in der Regionalliga Südwest derzeit nur den 13. Platz belegt, lag da verdient in Führung. Nach einer Hereingabe von Pascal Pellowski düpierte Hillenbrand die unsortierte Gäste-Abwehr und spitzelte den Ball an Darmstadts Keeper Michael Esser vorbei ins Netz.

Kurz vor der Pause hätte der agile Marcus Meyer fast auf 2:0 erhöht, sein Schuss ging aber nur ans Außennetz. Zu Wiederbeginn kam bei Darmstadt Roman Bezjak für Victor Obinna. Die besseren Chancen hatte aber weiter das Team von Trainer Matthias Born, dessen Vertrag vor der Partie um zwei Jahre bis 2019 verlängert wurde. Ein Schuss von Timo Kern wurde im letzten Moment geblockt, ein Kopfball von Pellowski ging knapp über das Tor und Esser entschärfte einen weiteren Versuch von Kern.

Der Bundesligist agierte zwar etwas druckvoller, aber weiter ohne richtigen Offensivplan. Die Ausgleichsbemühungen waren an Harmlosigkeit kaum zu überbieten und daher nicht von Erfolg gekrönt. Die beste Gelegenheit bot sich dem eingewechselten Dominik Stroh-Engel, doch Christopher Hellmann rettete im letzten Moment. (dpa)

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Bayern beim Badstuber-Comeback ins Achtelfinale

Ein haushoch überlegener FC Bayern ist beim lautstark bejubelten Comeback von Holger Badstuber sicher in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Am Tag der großen Rotation setzten sich die Münchner mit acht Neuen in der Startelf bei einer insgesamt kontrollierten Vorstellung mit 3:1 (2:0) gegen den harmlosen FC Augsburg durch. Wie bei den zuletzt dominanten Auftritten in Champions League und Bundesliga leistete sich der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder eine Schwäche in der Defensive - Folgen hatte das auch am Mittwoch keine. „Das ist Emotion pur. Das geht unter die Haut“, schwärmte Badstuber über seine Rückkehr

Kapitän Philipp Lahm mit einem Blitztor nach etwas mehr als 100 Sekunden und Julian Green (41. Minute) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den 18-maligen Cupsieger stellten im dritten Pokalduell der beiden Teams seit 2012 schon vor der Pause die Weichen auf Sieg. „Wir haben das Spiel absolut im Griff und führen 2:0, dann lassen wir nach. Das darf nicht passieren“, sagte Lahm.

Nach einem gehaltenen Foulelfmeter von Manuel Neuer gegen Ja-Cheol Koo (48.) verschoss Thomas Müller einen Handelfmeter (57.). Dong-Won Ji (69.) verkürzte auf 1:2, mehr war für den Gast nicht drin. Emotional wurde es dann in der Schlussphase, als immer wieder verletzte Badstuber im ersten Spiel seit dem 10. Februar bei seiner Einwechselung (81.) mit Sprechchören gefeiert wurde. Den Schlusspunkt für Bayern setzte David Alaba (90.+3).

Drei Tage vor dem schnellen Wiedersehen in der Bundesliga am Samstag in Augsburg hielt wie erwartet die imposante Pokalserie der Münchner, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur einmal nicht mindestens ins Achtelfinale einzogen. Die Partien in dieser Runde der letzten 16 werden am 7./8. Februar ausgetragen.

Mit der Führung im Rücken spulten die Münchner einen souveränen Auftritt ab

Beim insgesamt kontrollierten Auftritt vor 73 500 Zuschauern in der wie in der Vorsaison beim Pokalerfolg gegen Darmstadt ausnahmsweise einmal nicht ausverkauften Arena raubte Lahm den Augsburgern schnell die Hoffnung. Die exquisite Reservistengarde um Arjen Robben, Arturo Vidal und den kurz vor einem neuen Multi-Millionen-Vertrag stehenden Robert Lewandowski hatten gerade auf der Bank Platz genommen, als Müller fein mit Lahm auf dem rechten Flügel kombinierte. Der am Wochenende noch geschonte Kapitän schloss eiskalt ab.

Mit der Führung im Rücken spulten die Münchner einen souveränen Auftritt ab und durften nach ein paar eher ungefährlichen Distanzschüssen wieder jubeln. Müller hatte auf dem rechten Flügel genügend Zeit zur genauen Flanke, in der Mitte kam der nur 1,74 Meter große Green gegen die größeren Augsburger Verteidiger freistehend zum Kopfball. Es war erst das vierte Pflichtspiel des Amerikaners für die Bayern. Gäste-Torhüter Marwin Hitz verhinderte kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer Glanzparade gegen Mats Hummels das 0:3. „Es gibt sicher das ein oder andere, was wir besser machen müssen“, sagte Hitz.

Wie schon gegen Eindhoven (4:1) und Mönchengladbach (2:0) verloren die Münchner auch diesmal beim Stand von 2:0 zwischenzeitlich an Dominanz. Nach einem Kontakt zwischen Hummels und Gojko Kacar gab Schiedsrichter Sascha Stegemann überraschend Strafstoß. Koo scheiterte an Neuer, den Nachschuss setzte Daniel Baier am Tor vorbei. Müller machte es nach Handspiel von Georg Teigl nicht besser und ballerte den Strafstoß über das Tor.

Die Schwaben versuchten nun mehr und wurden durch den überraschenden Anschlusstreffer durch Ji belohnt. Richtig spannend wurde es aber angesichts des Qualitätsunterschiedes beider Teams aber nicht mehr. (dpa)

Köln jubelt auch im Pokal

Bundesliga-Toptorjäger Anthony Modeste hat den 1. FC Köln auch im DFB-Pokal jubeln lassen. Dank seines entscheidenden Treffers gegen seinen Ex-Club 1899 Hoffenheim gewannen die Kölner am Mittwochabend in einem umkämpften Duell erst in der Verlängerung mit 2:1 (1:1, 1:1) und zogen ins Achtelfinale ein. Für die Kraichgauer war es die erste Pflichtspielniederlage der Saison. Hoffenheims Benjamin Hübner hatte die Gäste vor 42 900 Zuschauern zunächst in Führung gebracht (8.), Marcel Risse glich per Freistoß aus (36.)

Der Vierte der Fußball-Bundesliga aus Hoffenheim kam besser in die Partie, war von Beginn an wacher und präsenter. Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Gäste diktierten zunächst das Geschehen, störten früh und provozierten damit Ballverluste des Gegners. Die Kölner kamen damit in ihrem ersten Pokal-Heimspiel seit dem 22. Dezember 2010 überhaupt nicht zurecht. Ohne die verletzt fehlenden Leonardo Bittencourt und Yuya Osako suchten sie vier Tage nach ihrer ersten Bundesliga-Niederlage beim 1:2 in Berlin zunächst ihre Form.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie

In der 8. Minute belohnten sich die Kraichgauer dann für ihre starke Anfangsphase. Nach einer Ecke konnten die Gastgeber zunächst klären, die anschließende Flanke des Olympia-Zweiten Niklas Süle köpfte Verteidiger Benjamin Hübner ins Tor. Stürmer Sandro Wagner hatte nach schöner Vorarbeit von Steven Zuber das 2:0 auf dem Fuß (26.), schoss aber zu unplatziert in die Arme von FC-Keeper Timo Horn.

Die einzige gefährliche Aktion der Kölner in der ersten halben Stunde entwickelte sich aus einer Zufallsaktion: Eine verunglückte Flanke von Konstantin Rausch konnte Torhüter Oliver Baumann gerade noch über die Latte lenken. Eine Standardsituation brachte den Fünften der Bundesliga dann wieder ins Spiel: Marcel Risse hämmerte einen Freistoß aus gut 25 Metern unhaltbar für Baumann ins Tor (36.).

Anschließend kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Der mit acht Toren bislang beste Bundesliga-Torschütze Modeste verpasste mit einem Flugkopfball nach Flanke von Risse knapp das 2:1 (42.). Dem Team von Julian Nagelsmann entglitt in dieser Phase etwas die Kontrolle.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie. Kölns Pawel Olkowski verzog frei vor Baumann (60.), auf der Gegenseite parierte Horn einen guten Schuss von Hoffenheims Nadiem Amiri (66.). Die Kölner mussten zudem ab der 63. Minute ohne ihren Kapitän Matthias Lehmann auskommen, der angeschlagen ausgewechselt wurde.

Eine Viertelstunde vor Schluss hatte erneut Risse die große Chance auf den Siegtreffer, Baumann rettete jedoch glänzend (76.). Doch die Hoffenheimer blieben stets gefährlich, Amiri vergab kurz vor Schluss freistehend (84.). So ging es in die Verlängerung, in der Modeste schon nach wenigen Sekunden aus kurzer Distanz zum 2:1 traf (91.). (dpa)

Schalke zittert sich ins Achtelfinale

Der FC Schalke 04 hat seinen Aufwärtstrend auch im DFB-Pokal bestätigt und dank eines erzitterten Auswärtssieges beim 1. FC Nürnberg das Achtelfinale erreicht. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl setzte sich am Mittwoch mit 3:2 (3:0) durch, musste trotz einer völlig gefahrlosen ersten Stunde im Finish aber bangen. Doppeltorschütze Jewgeni Konopljanka (20./45. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (31.) hatten den Fußball-Bundesligisten verdient zu einem vermeintlich beruhigenden 3:0 geschossen. Dann aber machten es Abdul-Rahman Baba mit einem Eigentor (59.) und Tobias Kempe per Foulelfmeter (68.) vor 28 281 Zuschauern noch einmal spannend.

Der fünfte Schalker Sieg innerhalb der jüngsten sechs Pflichtspiele geriet erst am Ende in Gefahr, nachdem die Partie eigentlich schon entschieden schien. Souverän bestimmten die Gelsenkirchener lange Zeit das Geschehen, warteten geduldig auf ihre Chancen und zeigten sich abschlussstark. Die Nürnberger rannten fast nur hinterher und hatten spielerisch nichts entgegenzusetzen. Eine Slapstick-Aktion von Baba und ein Strafstoß brachten den Zweitligisten zwar noch einmal zurück ins Spiel - dennoch wurde es letztlich nichts mit dem erneuten Einzug in die Runde der letzten 16 Teams.

Noch vor der Pause legte Schalke den dritten Treffer nach

Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde strahlten die Schalker immer größere Dominanz aus. Konopljanka hätte nach einem schönen Pass von Max Meyer schon nach 16 Minuten die Führung erzielen können, scheiterte aber am stark reagierenden Thorsten Kirschbaum. Kurz darauf war der jüngst starke Nürnberger Schlussmann gegen den Ukrainer erstmals machtlos - wieder auf Vorarbeit von Meyer. Dessen Hereingabe stichelte Konopljanka ins Netz.

Die Franken präsentierten sich zunächst unbeeindruckt, hätten bei einer Kontersituation (24.) sogar fast den Ausgleich erzielt, wenn Kempes Flanke den freistehenden Miso Brecko erreicht hätte. Stattdessen legte Schalke nach: Eine starke Einzelaktion von Junior Caicara, der gleich mehrere Gegenspieler düpierte, vollendete Huntelaar aus kurzer Distanz. Nur wegen des verletzungsbedingten Fehlens von Breel Embolo und Franco Di Santo war der zum Ersatzmann degradierte Niederländer überhaupt in die Startelf gerückt.

Noch vor der Pause legte Schalke den dritten Treffer durch Konopljanka nach, doch mit dem Kräfteschonen für das Bundesliga-Revierderby am Samstag (18.30 Uhr) in Dortmund wurde es nichts. Zunächst bugsierte Baba Kempes Schuss unnötig ins eigene Tor, kurz darauf foulte Junior Caicara Behrens im Strafraum, und Kempe verwandelte den fälligen Elfmeter. Nürnberg witterte neue Hoffnung, hatte mehrere Chancen - erzielte aber kein drittes Tor. (dpa)

Bauchlandung für Mainz in Fürth

Der FSV Mainz 05 ist für eine träge Vorstellung mit dem überraschenden Pokal-Aus beim Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth bestraft worden. Veton Berisha erzielte am Mittwochabend in der 90. Minute den umjubelten Siegtreffer zum 2:1 (0:0) für die kampfstarken Franken. Fürth schaffte vor 5975 Zuschauern ein starkes Comeback und zog ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein, nachdem zuvor Fürths Sercan Sararer (79.) die Führung des Bundesligisten durch Joker Jhon Cordoba aus der 68. Minute ausgeglichen hatte

Für Fürths bereits angezählten Trainer Stefan Ruthenbeck war es nach zuvor vier sieglosen Spielen in der Liga ein befreiender Erfolg. Der Europa-League-Club Mainz dagegen enttäuschte nur drei Tage nach dem 0:3 beim FC Schalke 04 erneut. Die wenigen mitgereisten Fans beschimpften die Profis, die Fürther Anhänger verabschiedeten das Team mit hämischen „Auf Wiedersehen“-Rufen.

„Da ist man einfach nur angefressen“, sagte der Mainzer Club-Boss Harald Strutz. „Wenn man zwei solche Gurken reinkriegt, da ist man schon sprachlos.“ Der Mainzer Abwehrspieler Nico Bungert sagte: „Bis zum 1:1 war alles in Ordnung. Wenn man in den letzten zehn Minuten noch zwei Tore fängt, ist das unerklärlich.“

Der Zweitligist schlug zurück

Die Partie begann in sehr gemächlichem Tempo. Die von Trainer Martin Schmidt auf sechs Positionen veränderten Mainzer taten sich schwer, mit ihrem meist behäbigen Angriffsspiel Lücken in der gut gestaffelten Fürther Defensive zu finden. Es waren eher die Franken, die bei einigen forschen Gegenstößen gefährlich wurden. Die größte Chance des ersten Durchgangs hatte Fürths Sebastian Freis (17.).

Nach der Pause kamen beide Teams mit etwas mehr Schwung aus der Kabine. Der Mainzer Karim Onisiwo gab in der 49. Minute aus der Drehung einen ersten gefährlichen Schuss auf das Fürther Tor ab. Danach gelang es dem Bundesligisten jedoch weiterhin nicht, Druck aufzubauen. Fürth hielt den klassenhöheren Gegner in Schach, ohne allerdings seine Kontermöglichkeiten erfolgreich auszuspielen.

Bei einem ruhenden Ball war der zuvor blasse Regisseur Yunus Malli mitentscheidend. Seinen präzisen Eckball köpfte der nur vier Minuten zuvor für den wirkungslosen Levin Öztunali eingewechselte Stürmer Jhon Cordoba wuchtig ins Tor (68.). Vom Innenpfosten prallte der Ball unhaltbar für Fürths Pokal-Torwart Sascha Burchert ins Netz.

Doch der Zweitligist schlug zurück. Mittelfeldspieler Sararer, der noch am Sonntag beim 0:1 in Braunschweig wegen einer dummen Gelb-Roten Karte der Buhmann war, traf nach schönem Zusammenspiel mit Berisha (79.). Anschließend erzielte der starke Berisha nach einem Abpraller mit dem Nachschuss den umjubelten Siegtreffer für Fürth. (dpa)

Hannover mit lockerem 6:1-Sieg weiter

Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat gegen den erschreckend schwachen Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf mühelos das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Der Erstliga-Absteiger gewann am Mittwochabend das Heimspiel vor 20 500 Zuschauern mit 6:1 (5:1). Die Tore für die überlegenen Hannoveraner schossen Artur Sobiech (5. Minute), Felix Klaus (7./34.), Martin Harnik (15./16.) und Sebastian Maier (53.). Für die Düsseldorfer, bei denen Lukas Schmitz wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte (76.) sah, traf lediglich Kevin Akpoguma (20.)

Die Düsseldorfer halfen den in der 2. Liga zuletzt zweimal unterlegenen Gastgebern bei der Krisenbewältigung. Beim ersten 96-Treffer lieferte Alexander Madlung sogar unfreiwillig die Vorarbeit. Auch Madlungs Mitspieler in der Abwehr unterliefen reichlich Fehler und zeigten wenig Gegenwehr. Zudem sah Torwart Michael Rensing bei einigen Toren der 96er unglücklich aus, so dass die Partie nach etwas mehr einer Viertelstunde frühzeitig entschieden war.

Fortuna-Verteidiger Akpoguma gelang per Kopf lediglich der Ehrentreffer. Die Düsseldorfer waren wegen ihrer mangelhaften Einsatzbereitschaft gegen die starken Hannoveraner ohne Chance. Nach der klaren Halbzeitführung konnten es die Gastgeber in der zweiten Hälfte ruhiger angehen lassen. (dpa)

Wolfsburg mit viel Glück

Trotz einer extrem biederen Vorstellung beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim hat der kriselnde VfL Wolfsburg das Pokal-Achtelfinale erreicht. Die Niedersachsen setzten sich am Mittwochabend glücklich mit 1:0 (0:0) durch und bescherten ihrem Interimstrainer Valérien Ismaël im zweiten Versuch das erste Erfolgserlebnis. Mit seinem entscheidenden Treffer setzte Mario Gomez (49. Minute) der Wolfsburger Serie von sieben Pflichtspielen ohne Sieg ein Ende. Für den Fußball-Nationalspieler war es erst das zweite Pflichtspieltor im VfL-Trikot nach seinem Debüt im Sommer.

„Ich habe immer gesagt, dass wir kleine Brötchen backen müssen und wieder das Einmaleins des Fußballs zeigen müssen, das haben wir getan“, befand Gomez. Ismaël zeigte sich zufrieden: „Die Mannschaft hat den Kampf angenommen und heute gezeigt, dass wir rauskommen wollen aus dieser Situation.“

Die Heidenheimer waren bereits in den Spielzeiten 2014/2015 und 2008/2009 gegen Wolfsburg ausgeschieden - diesmal wäre aber wesentlich mehr drin gewesen. Der Bundesliga-Sechzehnte agierte zwar feldüberlegen, aber keineswegs ballsicher. Fast jeder Pass in die Spitze verfehlte sein Ziel, die Fehlerquote war eminent hoch.

An Wolfsburger Offensivaktionen gab es nicht viel zu sehen

Statt Durchschlagskraft zu zeigen, verkörperten die Niedersachsen die pure Einfallslosigkeit, das fehlende Zutrauen nach den jüngsten Rückschlägen machte sich bemerkbar. „Dass nicht alles geht, das hat man gesehen“, kommentierte Gomez. Von Spielwitz und der individuellen Wolfsburger Klasse war nicht viel zu sehen, auch Gomez' Treffer war vor 9200 Zuschauern in erster Linie ein Zufallsprodukt. Glücklich kam er aus kurzer Distanz an den Ball und traf zum 1:0.

Obendrein musste der VfL zwei frühe personelle Rückschläge verkraften, die die Verletzenliste vorerst anwachsen lassen. Schon nach 19 Minuten humpelte der portugiesische Rechtsverteidiger Vieirinha angeschlagen vom Feld, wurde durch Bruno Henrique ersetzt - ehe auch dieser verletzt raus musste. Bei einem Zweikampf verdrehte sich der Brasilianer unglücklich das Knie und wurde nach einer halben Stunde durch Youngster Justin Möbius ausgetauscht.

Ohne die mit Sprunggelenksblessuren ganz verhinderten Julian Draxler und Christian Träsch hatten die Wolfsburger im ganzen ersten Abschnitt nur zwei halbwegs gute Torabschlüsse. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde zog Daniel Caligiuri von der Strafraumgrenze ab, stellte Heidenheims Keeper Kevin Müller damit aber vor keine großen Probleme. Etwas kniffliger wurde es zwei Minuten vor der Pause, als Müller nach Maximilian Arnolds Schuss zur Ecke parieren musste.

Ansonsten? Gab's an Wolfsburger Offensivaktionen nicht viel zu sehen, Stoßstürmer Gomez kam bis zu seinem Treffer kaum einmal an den Ball. Da passte es ins Bild, dass die Gastgeber durch den Lattenschuss von Denis Thomalla (40.) auch lange Zeit die beste Möglichkeit hatten. Kurz vor Ende vergab Marcel Titsch-Rivero eine prima Ausgleichschance (83.), auch in der spannenden Schlussphase gelang kein Treffer mehr - so ereilte den Außenseiter unglücklich das Pokal-Aus. (dpa)

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