zum Hauptinhalt
285901_3_Beach-Vo.jpg

© dpa

Beachvolleyball: Diesmal ohne Kreislaufkollaps

Deutschland gegen Brasilien - 2:0. Bei der Beachvolleyball-WM in Norwegen ziehen die deutschen Teams Brink/Reckermann und Klemperer/Koreng nach Siegen gegen brasilianische Mannschaften ins Halbfinale ein.

Es war ein herrliches Bild - all die Paraglider am strahlend blauen Himmel über dem Fjord - doch dafür hatte Eric Koreng keinen Blick. Wie auch? Der Beachvolleyballer aus Kiel hatte alle Hände voll damit zu tun, sein Viertelfinalspiel bei der WM in Stavanger erfolgreich zu bestreiten. Am Ende klappte es, weil einige günstige Fügungen zusammenkamen. Die Olympiafünften Klemperer/Koreng warfen die Silbermedaillengewinner von Peking Marcio Auraujo und Fabio Luiz auf Brasilien nach Abwehr eines Matchballs aus dem Wettbewerb und stehen im Halbfinale am Sonntag.

Den deutschen Triumph vervollständigten später am Samstagnachmittag Julius Brink und Jonas Reckermann. Das Duo aus Leverkusen und Köln räumte mit den Olympiasiegern von Athen, Emanuel und Ricardo, ein weiteres brasilianisches Spitzenteam aus dem Weg. Zwei deutsche Männerteams im WM-Halbfinale: So etwas hatte es zuletzt 2005 beim Heimspiel in Berlin gegeben.

Schon beim Grand Slam 2007 vor dem Berliner Hauptbahnhof hatten sich Klemperer/Koreng und Araujo/Luiz ein packendes Match geliefert. In der Gluthitze auf dem Centre-Court kämpften beide Teams so erbittert,  bis Koreng im dritten Satz einen Kreislaufkollaps erlitt und vom riesigen Fabio Luiz vom Sandfeld getragen werden musste. Ganz so dramatisch ging es in Stavanger am Sonnabend nicht zu, unterhaltsam war das Match trotzdem.

Nach schwachem ersten Satz setzten Klemperer/Koreng Fabio Luiz zusehends unter Druck. Und als das Spiel am Ende des dritten Durchgangs vor der Entscheidung stand, kratzte Klemperer einen Block des Brasilianers mit einem Weltklassereflex aus dem Sand und hielt sein Team im Spiel. „Unglaublich“, staunte Kollege Koreng, „ich frage mich, wie er das gemacht hat.“

Auch Julius Brink war über seinen Partner Jonas Reckermann erstaunt. Der lange Blockspezialist hielt sein Team mit brachialen Aufschlägen im Spiel und sorgte gegen Emanuel/Ricardo dafür, dass die Partie nach verpatztem ersten Durchgang noch mit 2:1 (14:21, 21:15, 15:13) gewonnen werden konnte. Nach dem Matchball einer hart umkämpften Partie schrie Brink seinem Partner den Triumph ins Gesicht, danach sprach er von einem "fantastischen Match. Wir sind sehr glücklich, es gewonnen zu haben.“ Alle vier Akteure schienen den Showdown des dritten Satzes zu genießen. "Das sind die Momente, für die du den ganzen Winter lang trainierst", sagte Reckermann. Am Sonntag dürfen die deutschen Beachvolleballer im Sand also das Halbfinale und später auch noch das Endspiel oder auch das kleine Finale spielen. Zwei weitere Spiele, zwei weitere Highlights. „Da keulen wir noch mal alles raus“, kündigte Eric Koreng an.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false