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Dieckmann

© dpa

Beachvolleyball: Mit Kopf am Netz

Die Beachvolleyballer Brink/Dieckmann ragen heraus. Die beiden haben derzeit fünf internationale Unternehmen als Sponsoren.

Einer fragte Julius Brink nach der Luftverschmutzung. In Peking soll doch so fürchterliche Luft sein, im August, wenn’s so heiß ist, bei den Olympischen Spielen also. O je, falsche Frage. Brink machte eine theatralische Pause, blickte streng und knurrte dann: „He, ich bin in Leverkusen-Mitte aufgewachsen, weißte, was das heißt.“ Ist klar, noch schlechtere Luft, Brink hat trotzdem überlebt. Er ist sogar zum derzeit besten Beachvolleyballer Deutschlands aufgestiegen, mit Christoph Dieckmann natürlich, seinem Partner. „Peking ist dagegen ja ein Kurort“, sagt Brink auch noch.

Solche Sprüche sind wichtig, sie machen Brink zu einem Typen. Stromlinienförmige Sportler fallen nicht auf, Brink/Dieckmann aber haben derzeit fünf internationale Unternehmen als Sponsoren. Die wissen schon, warum sie das Duo vom VC Olympia Berlin sponsern. Natürlich auch wegen der Leistung, das ist ohnehin klar. „Ich gehe davon aus, dass wir in Peking um eine Medaille kämpfen“, sagt Dieckmann. Er ist nicht ganz so rotzig wie Brink, aber selbstbewusst genug. Das World-Tour-Turnier in Berlin, das bis Sonntag vor dem Hauptbahnhof läuft, absolvieren sie bisher als Pflichtübung. Die Portugiesen Pedro Rosas und Jose Pedrosa haben sie gestern 21:12, 21:13 vom Sand geräumt. Solche Leute sind ja keine Herausforderung für sie.

In diesem Jahr jedenfalls, das muss man dazu sagen. In diesem Jahr haben sie beim World-Tour-Turnier in Barcelona die WM-Zweiten Dmitri Barsuk/Igor Kolodinski aus Russland im Finale besiegt. In Prag standen sie auch im Endspiel, scheiterten aber an Jake Gibb und Sean Rosenthal (USA) 0:2. In der Weltrangliste stehen die Deutschen auf Rang sieben, dass sie die nationale Olympiaqualifikation gewinnen werden, ist für sie quasi ein Naturgesetz. Außerdem dürfen sowieso zwei deutsche Teams in Peking starten, es reicht also auf jeden Fall für Dieckmann/Brink zum Olympiastart.

2007 sah das alles nicht ganz so locker aus. 2007, im zweiten Jahr seines Zusammenwirkens, steckte das Team in einer sportlichen Krise. Verletzungen, Selbstzweifel, unerwartete Niederlagen, das übliche Programm. Also haben die beiden begonnen, intensiv mit Lothar Linz zu arbeiten. Mit Linz, dem Mentaltrainer. Brink war die treibende Kraft bei dieser Zusammenarbeit, und jetzt sind beide Spieler zufrieden. Es war verdammt eng im Finale von Barcelona, aber Brink/Dieckmann setzten sich doch noch durch. Das war auch ein Verdienst von Linz, sagen sie. „Immer, wenn es eng wird, gewinnen wir. Es hat sich also gelohnt, im Bereich Sportpsychologie zu arbeiten“, sagt Dieckmann.

Es soll sich weiter lohnen. Ohne Linz würde es wohl nichts mit der Olympiamedaille. Das kann sich Dieckmann leicht ausrechnen. 2004 spielte er auch bei den Olympischen Spielen, mit Andreas Scheuerpflug. Damals war im Viertelfinale Schluss. 

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