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Beachvolleyball-WM: Erdmann/Matysik im Achtelfinale

Sie hatten vor zwei Jahren die erste WM-Medaille für Deutschland und Europa überhaupt gewonnen. In Holland scheitern die Beach-Volleyballerinnen Borger/Büthe zeitig. Das zeigt: Der Weg nach Rio ist steinig. Zwei deutsche Teams sind im WM-Achtelfinale.

Gezeichnet von der Hitzeschlacht bei fast 40 Grad haderten Britta Büthe und Karla Borger mit ihrem Schicksal. „Wenn man unsere Leistungen im gesamten Turnier sieht, ist das einfach unfair“, ärgerte sich die 26-jährige Stuttgarter Beachvolleyballerin Borger über das frühe WM-Aus mitten in der heißen Amsterdamer Innenstadt. Nach dem Sieg in einer schweren Vorrundengruppe traf die Vize-Weltmeisterinnen der K.o. gegen die Kanadierinnen Heather Bansley und Sarah Pavan wie ein Blitz. „Es fehlten zwei Punkte, das tut extrem weh“, bemerkte Karla Borger mit Tränen in den Augen.

Auch Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) sowie Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen), alle zum Saison-Höhepunkt mit großen Ambitionen gestartet, sind schon draußen. Platz 17, 7000 Euro Prämie und 200 Punkte für die Weltrangliste können kein Trost sein. Als einziges deutsches Frauenteam erreichten die Berlinerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler das Achtelfinale. Bei den Männern kamen die Berliner WM-Dritten von 2013, Jonathan Erdmann und Kay Matysik, gegen die Chilenen Marco und Esteban Grimalt mit 2:0 (21:17, 21:14) weiter.

Büthe/Borger hatten in diesem Jahr auf der Welttour in Luzern ihr erstes Turnier gewonnen und die größten Hoffnungen des Deutschen Volleyball-Verbandes getragen. Auch auf dem Weg zu Olympia 2016 war das 1:2 (13:21, 21:19, 13:15) gegen Kanada ein Rückschlag. Nach schwachem Beginn steigerten sich die WM-Zweiten von 2013 gegen die Zweiten der diesjährigen Weltrangliste zwar, nutzten aber im Tiebreak ihre eigenen Chancen nicht entschlossen genug. „Vielleicht waren sie einen Tick überzeugter“, meinte Britta Büthe zum Gegner.

Das frühe WM-Aus macht nochmals deutlich, dass es schon extrem schwer wird, zu den zwei Teams zu gehören, die Deutschland zu Olympia schicken wird. „Wir müssen zwölf Turniere abarbeiten, vier gute Ergebnisse haben wir schon“, verwies Borger auf die persönliche Qualifikationsrechnung für Rio de Janeiro.

Das Aufsteigerteam Laboureur/Sude scheiterte mit 0:2 (18:21, 14:21) an Mashkova/Tsimbalova (Kasachstan). Ludwig/Walkenhorst verloren mit 0:2 (16:21, 16:21) gegen die Russinnen Birlowa/Ukolowa. Dagegen nutzten die routinierten Holtwick und Semmler ihre Chance. Die zweimaligen deutschen Meisterinnen schlugen in Rotterdam ebenfalls in einer Hitzeschlacht das Gastgeber-Team Jantine van der Vlist und Sophie van Gestel mit 2:0 (21:17, 23:21).

„Im zweiten Durchgang sind wir noch mal etwas nervös geworden, als der Gegner plötzlich den Aufschlag von Katrin auf mich umgestellt hat“, bemerkte Semmler (29). „Wir sind froh, die erste K.o.-Runde erfolgreich gemeistert zu haben“, ergänzte Holtwick (31). Sein bestes WM-Ergebnis hatte das für den Seaside Beach Club Essen startende Nationalteam 2011 in Rom mit Platz neun erzielt.

Am Abend mussten auch Alexander Walkenhorst und Stefan Windscheif ihre Hoffnungen begraben. Das Duo aus Essen verlor gegen die US-Amerikaner Lucena/Brunner mit 0:2 (18:21, 15:21). „Zu ungenau, zu viele Fehler. Uns fehlt noch die Konstanz, um unter die Top Ten zu kommen“, erklärte Windscheif: „Dazu gab es sechs, sieben dicke Fehlentscheidungen des Schiedsrichters.“ (dpa)

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