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Sport: Befreit von der Last der Mehrbelastung

Hans-Jörg Butt schießt beim Hamburger SV die Elfmeter. Meist traumwandlerisch sicher.

Hans-Jörg Butt schießt beim Hamburger SV die Elfmeter. Meist traumwandlerisch sicher. Wie wichtig der torgefährlichste Torwart der Fußball-Bundesliga für den HSV ist, zeigte sich unlängst im UI-Cup-Finale gegen SC Montpellier. Als es da am Ende im Elfmeterschießen nicht nur um die Wurst, sondern auch um den Einzug in den Millioneneinnahmen verheißenden UEFA-Pokal ging, scheiterten nacheinander gleich drei HSV-Feldspieler kläglich. Butt, als fünfter Schütze vorgesehen, brauchte gar nicht mehr anzutreten: Noch ehe er an der Reihe war, war der HSV nämlich ausgeschieden.

Sieben deutsche Klubs starten nun in dieser Woche im Europapokal. Der HSV, Tabellenführer der Bundesliga, ist nur Zaungast. Und in Hamburg, der Stadt der Kaufleute, wurde schon mal grob überschlagen, wieviel Geld dem HSV durch seine Elfmeter-Fehlschüsse durch die Lappen geht. Die Schätzungen reichten bis tief in den zweistelligen Millionenbereich hinein.

Aber hat der HSV nicht auch Schwein gehabt? Da reiben sich Klubs wie FC Bayern, Bayer Leverkusen oder Hertha BSC jetzt über Wochen im Spiele-Rhythmus Mittwoch-Sonnabend-Mittwoch auf, hetzen von einem schweren Gegner zum nächsten, sind rast- und ruhelos auf Achse. Und der HSV? Trainer Pagelsdorf kann den gewohnten Trainingsrhythmus beibehalten, nach eigenem Gusto dosieren zwischen Erholung und Belastung. Möglicherweise zahlt sich das aus, indem der HSV im eigenen Lande weiter oben mitspielt. Und sich für den Europacup qualifiziert. Und dann das Mehrbelastungs-Schicksal der Konkurrenz teilt.

Glücklicher HSV? Gewiss - wenn man nicht Schatzmeister des Klubs ist . . .

kad

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