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Sport: Bei Union lichtet sich der Kader

Berlin – Holger Wortmann will sich fit halten. Hin und wieder sieht man ihn noch auf dem Gelände des Stadions Alte Försterei, wie er dort joggend seine Runden dreht.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin – Holger Wortmann will sich fit halten. Hin und wieder sieht man ihn noch auf dem Gelände des Stadions Alte Försterei, wie er dort joggend seine Runden dreht. Eigentlich hat Wortmann an der Heimspielstätte des Fußball-Regionalligisten 1. FC Union nichts mehr zu suchen. Der Klub hat ihn von seinen Aufgaben als Kotrainer entbunden. Grund: Wortmann hatte in der Winterpause bekannt gegeben, dass er in der nächsten Saison den Oberligisten Fichte Bielefeld trainieren wird. Das stieß Union-Trainer Frank Lieberam ziemlich sauer auf. „Wer sich nicht hundertprozentig mit unseren Zielen identifiziert, mit dem kann ich hier nichts anfangen“, tat Lieberam kund.

Diese kompromisslose Haltung ihres Trainers bekamen auch vier Union-Spieler zu spüren. Emerson, Muzzicato, Werling und Bouzid wurden unter Lieberam aus dem Kader gestrichen. Die Absicht, die dahintersteckt, ist klar. Union wird am Saisonende absteigen, die Planungen für die Oberliga laufen. Und Lieberam schaut jetzt sehr genau hin, welche Spieler den Willen zeigen, der nötig ist, um den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Es ist wie auf dem Gemüsemarkt: Faule Tomaten werden aussortiert.

Der 1. FC Union hat bei allen vier Spielern Vertragsauflösungen erreicht. Obwohl die Bereitschaft dazu durch kleinere finanzielle Zugeständnisse seitens Union gefördert werden musste, spart der Klub durch die Trennung von den Spielern Geld. „Keine großen Summen, aber das läppert sich“, sagt Lars Töffling, Unions Sprecher. Emerson war schon unter Lieberam-Vorgänger Werner Voigt in Ungnade gefallen, aber auch der neue Trainer wollte mit dem Brasilianer nicht zusammenarbeiten. Zuletzt reagierte Verteidiger Ismael Bouzid unwirsch auf ein paar kritische Trainerworte. Folge? „Er hat den Schwanz eingezogen, die Koffer gepackt und ist weggerannt. Es gibt Leute, die reagieren anders“, sagt Lieberam. Tränen weint er den Abtrünningen nicht nach.

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