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Sport: Bei Vollgas Sterne gesehen

Motorradfahrer Steve Jenkner hat Probleme mit der Rennleitung

Sepang (dpa). Eine ungewöhnliche Entscheidung der Rennleitung hat Steve Jenkner den Malaysia-Trip verdorben. Statt den ohnehin extrem strapaziösen Motorrad-Grand-Prix in Sepang mit dem versöhnlichen vierten Platz im Gesamtklassement zu beenden, wurde der Hohenstein-Ernstthaler nachträglich nur zum Sechsten in der 125-ccm-Klasse erklärt. Schuld daran war eine zu früh geschwenkte Zielflagge. Ein Protest des gestürzten und auf Rang neun eingekommenen Titelverteidigers Manuel Poggiali (San Marino) hatte Erfolg und brachte die Ergebnislisten völlig durcheinander. Gewertet wurden nur 18 der 19 Runden.

Am Sieg des WM-Führenden Arnaud Vincent (Frankreich/Aprilia) änderte das zwar nichts, doch sein Vorsprung in der WM-Wertung vor den beiden abschließenden Rennen reduzierte sich von 26 Zählern auf 20 Punkte gegenüber Poggiali, dem nachträglich Platz vier zugesprochen wurde. Ähnlich spannend geht es auch noch in der Viertelliter-Kategorie zu, wo der WM-Führende Marco Melandri (Italien) bereits in der ersten Runde mit technischem Defekt ausfiel und sein Verfolger Fonsi Nieto (Spanien) zum Sieg kam. Dessen Rückstand reduzierte sich auf 27 Punkte. In der MotoGP-Klasse feierte Max Biaggi den 39. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Es war zugleich der 600. Erfolg für Italien in der WM-Geschichte.

„Das ist eine Frechheit von der Rennleitung. Was können wir denn dafür, dass da eine Flagge zu zeitig geschwenkt wurde“, erregte sich Jenkner. Bei Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit hatte der Aprilia-Pilot zuvor vor allem einen Kampf mit sich selbst ausgefochten. Eine schwere Erkältung wurde seit Montag mit Antibiotika behandelt und machte sich bei diesen äußeren Bedingungen nachteilig bemerkbar. „Ab der zehnten Runde habe ich mehr Sterne als alles andere gesehen. Ich habe mein Motorrad an der Boxenmauer abgestellt, um einen Kollaps zu vermeiden“, erzählte Jenkner.

Ein dramatisches Rennen erlebten die Zuschauer in der MotoGP-Klasse, wo Weltmeister Valentino Rossi so viele Fehler wie im gesamten Saisonverlauf nicht beging. Bei Duellen mit seinen Honda-Markenkollegen Alex Barros (Brasilien) und Tohru Ukawa (Japan) gab es mehrfach Körperkontakt, Stürze konnten aber vermieden werden. Davon profitierte Biaggi, der den prestigeträchtigen 600. Grand-Prix-Sieg für Italien holte.

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