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Da lang, bitte. Kölns neuer Kapitän Lukas Podolski will mit seinem Team in der Tabelle nach oben.

© dpa

Bundesliga: Beim 1. FC Köln wird wieder geklatscht

Mit neuen Spielern und Kapitän Lukas Podolski will der 1. FC Köln den Klassenerhalt schaffen. Die Verbesserung der Kommunikation ist derzeit ein Schlüsselthema von Trainer Frank Schaefer.

Lukas Podolski wollte die Zeit nutzen, um noch schnell etwas loszuwerden. „Bitte unterstützt uns auch weiterhin, auch wenn es manchmal schwer fällt und wir nicht unsere Leistung bringen“, sagte der 25-Jährige zu der Anhängern des 1. FC Köln. Die hatten sich auf dem Trainingsplatz im türkischen Belek um Podolski herum versammelt und ließen keine Zweifel an ihrer Treue aufkommen. Die Worte des Nationalstürmers wurden leidenschaftlich beklatscht.

Dabei war diese kollektive Zustimmung nicht nur die übliche Begeisterung von Fans. Beim Sechzehnten der Fußball-Bundesliga geht es in diesen Tagen darum, Mannschaft und Umfeld in eine andere Richtung zu bewegen. Geschäftsführer Claus Horstmann, der nach der Beurlaubung von Manager Michael Meier den Klub leitet, spricht davon, einen „moderneren und zukunftsorientierteren Verein“ bauen zu wollen. Ganz klar: Der 1. FC Köln befindet sich im Wandel.

Auch um die internen Querelen auf der Führungsebene des Klubs zu befrieden, muss das Kerngeschäft Profifußball erfolgreicher werden. „Wir haben einige Prozesse in Bewegung gesetzt und müssen jetzt hoffen, dass sie sich positiv auswirken“, sagt Trainer Frank Schaefer. Was sich harmlos anhört, hat bereits einschneidende Maßnahmen zur Folge gehabt. Etwa die Ernennung Podolskis zum Kapitän. Amtsvorgänger Youssef Mohamad soll nicht besonders erfreut über die Entscheidung gewesen sein und denkt nun über einen zügigen Vereinswechsel nach. Mohamad sollen Angebote aus Katar und Dubai vorliegen, was die Verantwortlichen etwas nervös macht.

„Es ist besser, wenn dieses Amt ein Spieler innehat, der gut deutsch spricht. Dann geht die Kommunikation zwischen Trainer und Mannschaft schneller vonstatten“, sagt Schaefer. Ohnehin ist die Verbesserung der Kommunikation derzeit ein Schlüsselthema des 47-Jährigen. Anders als sein introvertierter Vorgänger Zvonimir Soldo ist Schaefer lebhaft und mitteilungsfreudig. Er versucht auf diese Weise, seine Spieler zu motivieren und zum gegenseitigen Austausch zu bewegen. „Es ist sicher so, dass die Mannschaft in der Vergangenheit nicht geschlossen genug aufgetreten ist“, sagt Schaefer. Gerade den Hoffnungsträgern im Team, Lukas Podolski und Angreifer Milivoje Novakovic, wurde in der Vergangenheit ein schwieriges Verhältnis nachgesagt. Grüppchenbildung bei einem Großteil der Spieler wurde registriert.

Ein Zustand, der das Team mitten in den Abstiegskampf getrieben hat. Und so waren für Schaefer nicht nur die guten Trainingsbedingungen entscheidend dafür, dass die Winterpause an der türkischen Riviera verbracht wurde. „Für uns ist jeder Tag, an dem wir zusammen sind, Teambuilding“, sagt der Trainer.

Allein mit guten Worten wird der Abstieg jedoch nicht verhindert. Mit dem Polen Slawomir Peszko, Christian Eichner und Michael Rensing hat der Klub drei neue Spieler verpflichtet, die laut Schaefer „Qualität und Professionalität erhöhen“. Zudem wird nach dem Asien-Cup Tomoaki Makino von Sanfrecce Hiroshima zum Kader stoßen. Eine erste Maßnahme des neuen Sportdirektors Volker Finke, der noch in Japan bei seinem Klub Urawa Red Diamonds weilt und seine Arbeit in Köln erst im Februar aufnimmt. „Ich telefoniere sehr häufig mit ihm. Wir beide sind sehr direkte Typen. Das funktioniert sehr gut“, meint Schaefer.

Dabei ist er sich bewusst, dass bei Misserfolg nach dem erfahrenen Trainer Finke gerufen werden könnte. „Ich sehe nicht das Risiko sondern eher die Chance, von seiner Erfahrung zu profitieren“, sagt Schaefer. In Köln existiert nach langer Depression nun zumindest wieder die Hoffnung auf bessere Zeiten.

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